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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 290 von 534<br />

Relevanz: Ges<strong>und</strong>heitsauswirkungen durch Rückenschmerzsyndrome<br />

Bei Personen unter 45 Jahren sind chronische Rückenschmerzen die häufigste Ursache einer<br />

Funktionseinschränkung [119]. Die Ges<strong>und</strong>heitsauswirkungen durch Rückenschmerzen reichen<br />

von gelegentlichen, geringfügigen Beeinträchtigungen bis zu andauernden schwersten<br />

Schmerzzuständen, die das Leben vollständig dominieren [119,129,443]. In einer repräsentativen<br />

Stichprobe aus der erwachsenen Bevölkerung in Lübeck [443] wurden die Befragten<br />

aufgr<strong>und</strong> der aktuellen Rückenschmerzintensität (0-4: niedrig, 5-10: hoch) <strong>und</strong> Funktionseinschränkung<br />

(FFbH-R: 71-100: geringe Funktionseinschränkung, FFbH-R: 0-70: ausgeprägte<br />

Funktionseinschränkung) in vier Gruppen eingeteilt:<br />

61% der Befragten hatten keine aktuellen Rückenschmerzen (Grad 0),<br />

16% hatten Rückenschmerzen mit niedriger Schmerzintensität <strong>und</strong> geringer Funktionseinschränkung<br />

(Grad 1),<br />

13% hatten Rückenschmerzen mit entweder hoher Schmerzintensität oder ausgeprägter<br />

Funktionseinschränkung (Grad 2),<br />

9% hatten Rückenschmerzen mit sowohl hoher Schmerzintensität als auch ausgeprägter<br />

Funktionseinschränkung (Grad 3).<br />

Etwa 1% der Bevölkerung ist aufgr<strong>und</strong> von Rückenschmerzen vollständig invalidisiert [812].<br />

Volkswirtschaftliche Auswirkungen von Rückenschmerzen<br />

1990 waren in Deutschland Rückenschmerzen die häufigste Ursache <strong>für</strong> Arbeitsunfähigkeit,<br />

stationäre Rehabilitierungsmaßnahmen <strong>und</strong> Frühberentungen [122]. Der kleine Anteil der<br />

Rückenschmerzpatienten, die ein chronisches Schmerzsyndrom entwickeln (5%-12%), verursacht<br />

bis zu 85% der Krankschreibungskosten <strong>für</strong> Rückensyndrome [812]. 1998 wurden die<br />

durch Rückenschmerzsyndrome verursachten Gesamtkosten auf 17 Milliarden Euro jährlich<br />

geschätzt, davon entstanden 30% der Kosten durch die Behandlung <strong>und</strong> Rehabilitierung <strong>und</strong><br />

70% durch Arbeitsunfähigkeit [111]. Zu beachten ist auch der tatsächliche Arbeitsausfall aufgr<strong>und</strong><br />

von Rückenschmerzen, der in Arbeitsunfähigkeitsstatistiken nicht erfasst wird. In einer<br />

schwedischen Bevölkerungsstudie waren 19% der Personen mit Rücken- oder Nackenschmerzen<br />

aufgr<strong>und</strong> dieser Beschwerden krankgeschrieben gewesen, weitere 15% hatten aufgr<strong>und</strong><br />

der Beschwerden Urlaubstage oder Überst<strong>und</strong>enkompensation in Anspruch genommen,<br />

ohne krankgeschrieben gewesen zu sein [489].<br />

Standardtherapien bei lumbalen Rückenschmerzsyndromen: Empfehlungen in Leitlinien<br />

Die Leitlinien der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong> Traumatologie <strong>und</strong> der Deutschen Gesellschaft zum Studium des<br />

Schmerzes [77] empfehlen bei Kreuzschmerzen ohne alarmierende Symptome (Tumorverdacht,<br />

Kaudasymptomatik u. ä.) die folgenden Therapien:<br />

Medikamentöse Maßnahmen (z. B. Analgetika, Nichtsteroidale Antirheumatika), evtl.<br />

Manipulationsbehandlung, physikalische Therapie, Beibehaltung normaler Aktivität

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