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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 270 von 534<br />

gefolgt von Angststörungen (13,3 Milliarden Euro) <strong>und</strong> depressiven Störungen (8,6 Milliarden<br />

Euro).<br />

Kurzzeit-Spontanverlauf unbehandelter Patienten<br />

Mit Ausnahme akuter Rückenschmerzanfälle (Dauer bis zu zwei Wochen) weisen die häufigsten<br />

Erkrankungen der Basisevaluation im Kurzzeitverlauf eine sehr geringe Tendenz zur<br />

Selbstheilung auf. In unbehandelten Patientengruppen zeigten sich die folgenden Verläufe:<br />

Major Depression: Verbesserung um durchschnittlich 12% (Hamilton Rating Scale for<br />

Depression) bzw. 16% (Beck Depression Inventory) [602] – ein Teil dieser Patienten erhielten<br />

allerdings doch eine Behandlung, u. a. Antidepressiva;<br />

LWS-Syndrom mit dreimonatiger Schmerzdauer: Schmerzen, Beeinträchtigung <strong>und</strong> Arbeitsunfähigkeit<br />

bestehen im nachfolgenden Verlauf nahezu unverändert [588];<br />

Migräne: Verbesserungen um 3%-5% [351,574,580,626];<br />

Spannungskopfschmerz: Verschlechterungen um 5% [110];<br />

HWS-Syndrom <strong>und</strong> chronische Sinusitis: keine Daten zum unbehandelten Verlauf;<br />

Angststörungen: keine Veränderungen [120].<br />

Langzeitverlauf behandelter Patienten<br />

Im Langzeitverlauf (über Jahre bis Jahrzehnte) bleibt jeweils ein bedeutender Anteil der Patienten<br />

– trotz durchgeführter Behandlung – mittelstark bis stark beeinträchtigt, während ein<br />

kleinerer Anteil als beschwerdefrei oder ausgeheilt charakterisiert werden kann<br />

[25,172,212,290,291,430,470,694,694,754,785,837,861].<br />

Definierte Standardtherapien<br />

Für jede dieser Erkrankungen werden in deutschen Leitlinien Therapien empfohlen, vor allem<br />

unterschiedliche Arzneimitteltherapien, Psychotherapien, physikalische Therapien, komplexere<br />

Schulungs- <strong>und</strong> Rehabilitierungsprogramme <strong>und</strong> <strong>für</strong> kleine Untergruppen chirurgische<br />

Interventionen [10,24,40,74-77,209,220,259,592,842]. Ziele dieser Therapien sind meistens<br />

die kurz- <strong>und</strong> mittelfristige Beseitigung oder Linderung der Krankheitssymptome, die Verbesserung<br />

der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität, die Behebung krankheitsspezifischer<br />

Funktionseinschränkungen <strong>und</strong> ggf. die Rückkehr zum Arbeitsleben. U. a. <strong>für</strong> Asthma <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

Major Depression existieren auch langfristige Ziele wie Verhinderung einer Chronifizierung<br />

oder Rezidivprophylaxe [87,127,266].<br />

Wirksamkeit der Standardtherapien in Metaanalysen bzw. systematischen Reviews klinischer<br />

Studien, externe Validität der Studienergebnisse<br />

Die Wirksamkeit der meisten Standardtherapien wurde in randomisierten Studien belegt, wobei<br />

der Beleg <strong>für</strong> Arzneimitteltherapien mit Abstand am stärksten ist (z. T. über 100 Studien je<br />

Wirkstoff). Die überwiegende Mehrzahl der randomisierten Studien hat jedoch eine kurze

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