Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische
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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 250 von 534 10 Systematic Outcomes Comparison 10.1 Zusammenfassung 10.1.1 Hintergrund Design Im Rahmen der Studie ‚Basisevaluation zum Modellprojekt Anthroposophische Medizin’ wurde der Nuzten der anthroposophischen Therapien im Kontext bestehender Standardtherapien evaluiert. Die vorliegende Untersuchung ist eine Ergänzung zur Basisevaluation; untersucht wurde die klinische Relevanz beobachteter Verbesserung der Lebensqualität (SF-36) in den größten diagnostischen Untergruppen der Basisevaluation (A-Gruppen) durch einen deskriptiven Vergleich mit Ergebnissen aus veröffentlichten Studien über Patientengruppen mit entsprechenden Diagnosen, Zielparametern und Befragungszeitpunkten (V-Gruppen). 10.1.2 Zielparameter SF-36: Subskalen, Summenskalen 10.1.3 Studienpopulation Patienten der Zusatzevaluationen Depression (BE-DEP) und LWS-Syndrom (BE-LWS) sowie Patienten der Diagnosegruppen Kopfschmerzen/Migräne, Asthma, Angststörungen und Sinusitis aus der Basisevaluation (A-Gruppen) wurden verglichen mit publizierten, prospektiv dokumentierten Patientenkohorten (V-Gruppen) zu den entsprechenden Diagnosen. Kriterien für die Auswahl der V-Gruppen waren: jegliche therapeutische Intervention, einschließlich „treatment-as-usual“, mindestens einer der folgenden Zielparameter: SF-36 Körperliche Summenskala (KSK), SF-36 Psychische Summenskala (PSK), alle acht SF-36-Subskalen, Angabe des Mittelwerts des Zielparameters, Follow-up-Zeitraum (± 20%): 3, 6, 12, 18 oder 24 Monate. 10.1.4 Suchstrategie Wir suchten in Medline, Psychlit, in der Online-SF-36-Datenbank (www.sf-36.org), in den Literaturlisten der gefundenen Artikel, und im eigenen Literaturarchiv. Suchergebnisse bis zum Oktober 2002 wurden berücksichtigt. 10.1.5 Datensammlung und Analyse Beeinträchtigung der Lebensqualität bei Studienaufnahme wurde je V-Gruppe und Zielparameter (KSK, PSK, acht Subskalen) als Differenz des Mittelwertes zum entsprechenden Wert in der entsprechenden A-Gruppe, in Einheiten der Standardabweichungen, berechnet: (MWV-Gruppe – MWA-Gruppe) / SDA-Gruppe. Für die acht SF-36-Subskalen wurde jeweils eine Ge-
IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 251 von 534 samtdifferenz als Durchschnitt der acht Differenzen berechnet. Jede V-Gruppe konnte somit hinsichtlich 1 bis 3 Zielparametern mit der entsprechenden A-Gruppe verglichen werden. Veränderungen der Lebensqualität während der Studie wurden je V-Gruppe, Zielparameter und Follow-up-Zeitraum (0 vs. 3 Monate, 0 vs. 6 Monate usw.) als Prä-post-Effektstärken berechnet: (MWpost – MWprä) / SDprä. Für die acht SF-36-Subskalen wurde jeweils eine Gesamt-Effektstärke als Mittelwert der acht Effektstärken berechnet. Jede V-Gruppe konnte somit hinsichtlich 1 bis 3 Zielparameter für 1 oder mehrere Follow-up-Zeiträume mit der entsprechenden A-Gruppe verglichen werden. Für jede V-Effektstärke wurde die Differenz zur entsprechenden A-Effektstärke berechnet. 10.1.6 Ergebnisse Charakterisierung der Vergleichsgruppen: 57 V-Gruppen (n = 7305 Patienten) waren für den Vergleich mit den 7 A-Gruppen (n = 248 Patienten) auswertbar. Das Durchschnittsalter war in den V-Gruppen 43,6 Jahre und in den A-Gruppen 43,7 Jahre; der Anteil Frauen war 65,1% bzw. 83,1%. Diagnosen der 57 V-Gruppen waren depressive Störungen (n = 20), LWS-Syndrom (n = 14), Migräne (n = 10), gemischte Kopfschmerzsyndrome (n = 4), Asthma (n = 2), Angststörungen (n = 2), Sinusitis (n = 5). Beeinträchtigung bei Studienaufnahme: Die A-Gruppen waren hinsichtlich der SF-36-Skalen median 0,23 SD (IQB -0,11 bis +0,53) stärker beeinträchtigt als die entsprechenden V-Gruppen. Vergleich der Prä-Post-Effektstärken: Es wurden 98 V-Effektstärken mit den jeweils entsprechenden A-Effektstärken verglichen. Die A-Effektstärken waren median 0.27 (IQB 0,05-0,55) größer als die jeweiligen V-Effektstärken. Bei 59 der 98 Vergleiche waren die A-Effektstärken größer als die entsprechenden V-Effektstärken (Differenzen von mindestens 0,20 SD), bei 30 Vergleichen gab es minimale Differenzen (±0,19), bei 9 Vergleichen waren die V-Effektstärken größer als die entsprechenden A-Effektstärken. Sechs alternative Analyseverfahren zur Gruppenauswahl und zur Berechnung von Effektstärken ergaben nur geringfügige Abweichungen hiervon. 10.1.7 Schlussfolgerung Chronisch erkrankte Patienten, die anthroposophische Therapien erhielten, erfuhren Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität in einer ähnlichen oder noch stärker ausgeprägten Größenordnung wie anders behandelte Patienten mit entsprechenden Diagnosen, bei vergleichbarer oder stärker Beeinträchtigung bei Studienaufnahme. Diese Ergebnisse bestätigen die klinische Relevanz der Verbesserung unter anthroposophischer Therapie und somit den Nutzen dieser Therapie. 10.2 Einleitung In der Studie ‚Basisevaluation zum Modellprojekt Anthroposophische Medizin’ wurden deutliche, konsistente und stabile Verbesserungen von chronischen Krankheitsbeschwerden und
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10.1 Zusammenfassung<br />
10.1.1 Hintergr<strong>und</strong> Design<br />
Im Rahmen der Studie ‚Basisevaluation zum Modellprojekt Anthroposophische Medizin’<br />
wurde der Nuzten der anthroposophischen Therapien im Kontext bestehender Standardtherapien<br />
evaluiert.<br />
Die vorliegende Untersuchung ist eine Ergänzung zur Basisevaluation; untersucht wurde die<br />
klinische Relevanz beobachteter Verbesserung der Lebensqualität (SF-36) in den größten<br />
diagnostischen Untergruppen der Basisevaluation (A-Gruppen) durch einen deskriptiven Vergleich<br />
mit Ergebnissen aus veröffentlichten Studien über Patientengruppen mit entsprechenden<br />
Diagnosen, Zielparametern <strong>und</strong> Befragungszeitpunkten (V-Gruppen).<br />
10.1.2 Zielparameter<br />
SF-36: Subskalen, Summenskalen<br />
10.1.3 Studienpopulation<br />
Patienten der Zusatzevaluationen Depression (BE-DEP) <strong>und</strong> LWS-Syndrom (BE-LWS) sowie<br />
Patienten der Diagnosegruppen Kopfschmerzen/Migräne, Asthma, Angststörungen <strong>und</strong> Sinusitis<br />
aus der Basisevaluation (A-Gruppen) wurden verglichen mit publizierten, prospektiv<br />
dokumentierten Patientenkohorten (V-Gruppen) zu den entsprechenden Diagnosen. Kriterien<br />
<strong>für</strong> die Auswahl der V-Gruppen waren:<br />
jegliche therapeutische Intervention, einschließlich „treatment-as-usual“,<br />
mindestens einer der folgenden Zielparameter: SF-36 Körperliche Summenskala (KSK),<br />
SF-36 Psychische Summenskala (PSK), alle acht SF-36-Subskalen,<br />
Angabe des Mittelwerts des Zielparameters,<br />
Follow-up-Zeitraum (± 20%): 3, 6, 12, 18 oder 24 Monate.<br />
10.1.4 Suchstrategie<br />
Wir suchten in Medline, Psychlit, in der Online-SF-36-Datenbank (www.sf-36.org), in den<br />
Literaturlisten der gef<strong>und</strong>enen Artikel, <strong>und</strong> im eigenen Literaturarchiv. Suchergebnisse bis zum<br />
Oktober 2002 wurden berücksichtigt.<br />
10.1.5 Datensammlung <strong>und</strong> Analyse<br />
Beeinträchtigung der Lebensqualität bei Studienaufnahme wurde je V-Gruppe <strong>und</strong> Zielparameter<br />
(KSK, PSK, acht Subskalen) als Differenz des Mittelwertes zum entsprechenden Wert in<br />
der entsprechenden A-Gruppe, in Einheiten der Standardabweichungen, berechnet:<br />
(MWV-Gruppe – MWA-Gruppe) / SDA-Gruppe. Für die acht SF-36-Subskalen wurde jeweils eine Ge-