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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 209 von 534<br />

Bei 85% der LWS-Schmerzpatienten kann keine spezifische pathologisch-anatomische Diagnose<br />

gestellt werden [205]. Die am häufigsten angewendete Therapie solcher unspezifischer<br />

LWS-Schmerzen („LWS-Syndrom”) sind oral oder parenteral verabreichte Arzneimittel (Paracetamol,<br />

Nichsteroidale Antirheumatika (NSAR), Muskelrelaxantia oder Opioid-Analgetika),<br />

Physiotherapie <strong>und</strong> Manipulationsbehandlung [91,622,793]. Für die meisten physikalischen<br />

Therapien sind die Ergebnisse randomisierter Studien widersprüchlich; <strong>für</strong> Paracetamol gibt es<br />

keine randomisierte Wirksamkeitsstudien. Die Langzeitanwendung anderer Arzneimittel ist<br />

wegen ihres Nebenwirkungs- <strong>und</strong> Abhängigkeitspotenzials problematisch [77]. Bei therapieresistenten<br />

LWS-Schmerzen können intensive Übungen oder multidisziplinäre Rehabilitierungsprogramme<br />

wirksam sein [78,162], die aber ein hohes Maß an Motivation <strong>und</strong> Compliance<br />

der Patienten erfordern. Insgesamt sind die Behandlungsmöglichkeiten bei einem Teil der<br />

LWS-Patienten unbefriedigend (eine umfassende Darstellung von Häufigkeit, Ges<strong>und</strong>heitsauswirkungen,<br />

Prognose <strong>und</strong> Spontanverlauf des LWS-Syndroms einschließlich der lumbalen<br />

Bandscheibenerkrankungen sowie Wirksamkeit, Effizienz, Akzeptanz, Verbreitung <strong>und</strong> Sicherheit<br />

ihrer Standardtherapien findet sich im ‚Systematic Medical Necessity Review<br />

LWS-Syndrom, Absatz 10.4.2 auf S. 286 ff.).<br />

Die im vorligenden Modellprojekt erprobten anthroposophischen Therapieverfahren werden<br />

beim LWS-Syndrom eingesetzt. Dabei wurde das konventionelle Behandlungsangebot durch<br />

Anthroposophische Arzneimittel [459,460,554,636,698,811], Rhythmische Massage, Kunsttherapie<br />

<strong>und</strong> Heileurythmie ergänzt [2,308,326,517,635], wobei auch psychosomatische Gesichtspunkte<br />

mit integriert sind [767,813]. Die bisherige klinische Dokumentation der anthroposophischen<br />

Therapien des LWS-Syndroms beschränkt sich auf eine unveröffentlichte<br />

retrospektive Studie zum Vergleich anthroposophisch erweiterter versus konventioneller<br />

Therapie bandscheibenbedingter Erkrankungen [424] <strong>und</strong> eine mehrarmige Kohortenstudie zur<br />

Lumboischialgie, worin u. a. paravertebrale Injektionen Anthroposophischer Arzneimittel<br />

verabreicht wurden [322,424].<br />

8.3 Fragestellung<br />

Vergleich anthroposophischer versus schul<strong>medizinische</strong>r Therapie des unspezifischen<br />

LWS-Syndroms sowie der bandscheibenbedingten LWS-Erkrankungen hinsichtlich klinischer<br />

Ergebnisse, Inanspruchnahme LWS-relevanter Therapien <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsleistungen, Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Patientenzufriedenheit.<br />

8.4 Methodik<br />

8.4.1 Design<br />

Prospektive nicht-randomisierte vergleichende Studie (‚Zusatzevaluation LWS-Syndrom’)<br />

eingebettet in eine prospektive Kohortenstudie (‚Basisevaluation zum Modellprojekt Anthroposophische<br />

Medizin’)<br />

8.4.2 Studiensetting

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