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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 18 von 534<br />

schen Erkrankungen <strong>und</strong> Muskel-Skelett-Erkrankungen. Sowohl die hohe Studienbeteiligung<br />

als auch die Vergleiche mit anderen Untersuchungen weisen somit darauf hin, dass die Basisevaluation<br />

in hohem Maß die anthroposophische Therapie chronischer Erkrankungen in<br />

Deutschland abbildet.<br />

Generalisierbarkeit der Ergebnisse: Die Fragestellung der Generalisierbarkeit der Studienergebnisse<br />

wird in Absatz 11.7 untersucht; sie gliedert sich in zwei Punkte: Prognostische Begünstigung<br />

<strong>und</strong> Generalisierbarkeit auf Untergruppen.<br />

Prognostische Begünstigung: Die erste Frage ist, ob die in die Basisevaluation aufgenommenen<br />

Patienten insgesamt eine positive Auslese darstellen könnten, d. h. ob sie im Vergleich zu<br />

anderen, <strong>für</strong> die Studie in Betracht kommenden, jedoch nicht aufgenommenen Patienten eine<br />

günstigere Prognose haben sollten. In diesem Falle wären die positiven Studienergebnisse nicht<br />

direkt auf Patienten mit einer ungünstigeren Prognose übertragbar. Diese Frage wird untersucht<br />

anhand eines Vergleichs von gescreenten, nicht in die Basisevaluation aufgenommenen oder<br />

später die Einwilligung widerrufende Patienten (zusammen 197 Patienten) <strong>und</strong> den 898 aufgenommenen<br />

<strong>und</strong> ausgewerteten Patienten. Bezüglich Alter, Geschlecht, Dauer <strong>und</strong> Schwere<br />

der Symptomatik gab es zwischen den zwei Gruppen keine statistisch signifikanten Unterschiede.<br />

Es könnte zwar noch weitere, <strong>für</strong> die Studie aktuelle Patienten geben, die nicht gescreent<br />

wurden; jedoch waren die häufigsten ermittelten Ursachen <strong>für</strong> die Nichtaufnahme von<br />

Patienten, die <strong>für</strong> die Studie in Betracht kamen, Zeitknappheit <strong>und</strong> fehlende Motivation oder<br />

Eignung der Patienten bzw. Erziehungsberechtigten, an der umfangreichen Befragung teilzunehmen<br />

– <strong>und</strong> nicht die Sonderauswahl von Patienten mit guter Prognose. Insgesamt gibt es<br />

somit keinen Anlass <strong>für</strong> die Annahme, dass die Patienten, die in die Basisevaluation aufgenommen<br />

wurden, gegenüber nicht aufgenommenen Patienten, die die Aufnahmekriterien erfüllten,<br />

eine günstigere Prognose haben sollten.<br />

Generalisierbarkeit auf Untergruppen: In die Basisevaluation wurden Patienten unterschiedlichen<br />

Alters mit jeglicher Erkrankung aufgenommen, weshalb sich die Frage stellt, ob die<br />

positiven Ergebnisse (Verbesserung von Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> Lebensqualität, Verringerung<br />

der Anzahl der Krankenhaustage) auf bestimmte Untergruppen beschränkt sind. Untergruppenanalysen<br />

ergaben jedoch nur geringfügige Ergebnisunterschiede zwischen unterschiedlichen<br />

Altersgruppen, zwischen den Geschlechtern, zwischen Patienten mit kurzer oder<br />

langer Dauer der Erkrankung, zwischen den Studientherapiegruppen (Heileurythmie, Anthroposophische<br />

Kunsttherapie, Rhaythmische Massage, Anthroposophisch-ärztliche Leistung)<br />

<strong>und</strong> zwischen diagnostischen Untergruppen. Eine Ausnahme bildeten diagnosespezifische<br />

Verläufe der SF-36-Skalen. Diese Unterschiede sind gut bekannt; sie spiegeln die unterschiedliche<br />

Änderungssensitivität der SF-36-Skalen bei verschiedenen Krankheiten wider.<br />

Eine zweite Ausnahme war, dass die Verringerung der Krankenhaustage zwar in allen anderen<br />

Altersgruppen auftrat, jedoch nicht in der Gruppe über 70 Jahre. In dieser Gruppe standen<br />

jedoch nur 13 Patienten <strong>für</strong> den Jahresvergleich zur Verfügung. Mit dieser kleinen Einschränkung<br />

gab es keinen Hinweis auf beschränkte Generalisierbarkeit der Studienergebnisse<br />

auf bestimmte Untergruppen.

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