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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 13 von 534<br />

Im ersten Studienjahr betrugen die Kosten <strong>für</strong> die Modellprojektleistungen Heileurythmie,<br />

Anthroposophische Kunsttherapie, Rhythmische Massage <strong>und</strong> Anthroposophisch-ärztliche<br />

Leistungen (490 € pro Patient) weniger als ein Fünftel der Gesamtbehandlungskosten (3484 €<br />

pro Patient). Trotz der dazugekommenen Kosten dieser Therapien sind die Gesamtbehandlungskosten<br />

nicht gestiegen, sondern im Vergleich zum Vorjahr – durch Verminderung der<br />

Krankenhaustage – sogar leicht gesunken (um 152 € pro Patient).<br />

Im Kapitel 6 Zusatzevaluation Depression wird über eine Zusatzuntersuchung zur Basisevaluation<br />

berichtet: In die Zusatzevaluation Depression kamen 97 erwachsene Patienten der<br />

Basisevaluation, die vorab festgelegte Kriterien <strong>für</strong> eine behandlungsbedürftige depressive<br />

Störung erfüllten. Bezüglich des Schweregrads der depressiven Symptomatik (beurteilt durch<br />

die Allgemeine Depressionsskala – Langform) waren diese Patienten weniger beeinträchtigt als<br />

Patienten mit schwerer Depression (Major Depression); hinsichtlich der psychischen Aspekte<br />

der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität (SF-36-Fragebogen zum Ges<strong>und</strong>heitszustand) waren<br />

sie jedoch stärker beeinträchtigt als Personen mit Major Depression. Die 97 depressiv erkrankten<br />

Patienten wurden überwiegend mit Anthroposophischer Kunsttherapie (42 Patienten)<br />

<strong>und</strong> Heileurythmie (36 Patienten) behandelt. Psychotherapie <strong>und</strong> konventionelle Antidepressiva<br />

kamen im ersten Studienjahr bei jeweils einem Drittel der Patienten zur Anwendung; diese<br />

Inanspruchnahme war aber im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.<br />

In den ersten 3 bis 6 Monaten nach Studienaufnahme zeigten sich starke Besserungen von<br />

Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> Lebensqualität. Im Langzeitverlauf erfuhr knapp die Hälfte der<br />

Patienten eine 50%ige Verminderung der bei Studienaufnahme bestehenden depressiven<br />

Symptomatik; dieser Anteil liegt höher als in entsprechenden Langzeitstudien zur Psychotherapie<br />

bei Depression.<br />

Im Kapitel 7 Zusatzevaluation LWS-Syndrom wird über einen prospektiven Systemvergleich<br />

Anthroposophische Medizin vs. Schulmedizin berichtet. Verglichen wurden 44 Patienten<br />

der Basisevaluation <strong>und</strong> 50 Patienten aus schulmedizinisch ausgerichteten Arztpraxen in<br />

Berlin. Alle Patienten litten seit mindestens 6 Wochen an Kreuzschmerzen; Diagnosen waren<br />

Skoliose, Bandscheibenerkrankungen <strong>und</strong> Lendenwirbelsäulen-Syndrom (LWS-Syndrom).<br />

Die 44 Patienten aus der Basisevaluation erhielten überwiegend Heileurythmie (33 Patienten)<br />

<strong>und</strong> Rhythmische Massage (8 Patienten). In der schul<strong>medizinische</strong>n LWS-Kontrollgruppe<br />

verdoppelte sich im ersten Studienjahr im Vergleich zum Vorjahr die Anteile der Patienten, die<br />

Schmerzmittel (Analgetika bzw. Nicht-steroidale Antirheumatika) anwendeten von 36% auf<br />

60% bzw. von 31% auf 76% der Patienten, wohingegen diese Inanspruchnahme bei den<br />

LWS-Patienten der Basisevaluation konstant auf niedrigem Niveau blieb (15%21% bzw.<br />

12%12% der Patienten). In beiden Gruppen hatten jeweils zwei Drittel der Patienten im<br />

Vorjahr <strong>und</strong> im ersten Jahr nach Studienaufnahme physikalische Therapien.

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