Schweizer Heli-Spezialausgabe 2005 - SkyNews.ch

Wie geht es diesbezüglich weiter und
welche Auswirkungen werden diese
neuen Vorschriften haben?
Die SHA ist zurzeit daran, die Impact Study fertig
zu stellen, welche die Auswirkungen der
JAR-OPS-3-Bestimmungen auf die schweizerische
Helikopterfliegerei aufzeigt. Es zeigt sich
schon jetzt, dass eine Übernahme dieser Bestimmungen
schwerwiegende wirtschaftliche
und operationelle Konsequenzen für unsere
Helikopterbranche hätte. Die Studie beschränkt
sich nicht nur auf die Auswirkungen, sondern
sie listet auch auf, welche Vorschriften an die
schweizerischen Bedürfnisse angepasst werden
müssen.
❙ Welche anderen Herausforderungen stehen
in Zukunft bei der SHA an?
Unser Verband ist mit einer Vielzahl von Aufgaben
konfrontiert. Generell geht es um die Interessenvertretung
unserer Mitglieder in verschiedenen
Teilbereichen gegenüber Verwaltung,
Politik, Wirtschaft sowie der gesamten
Öffentlichkeit. Sehr aktuell ist momentan die
Bearbeitung der Aufgabenzuteilung zwischen
zivilen Helikopterunternehmungen und der Armee
bei Katastropheneinsätzen.
❙ Wie viele Mitglieder hat die SHA? Was
bezweckt der Verband und wovon profitieren
die Firmen, welche Mitglied sind?
Die SHA hat 30 Mitglieder. Der Verband bezweckt
die Wahrung, Unterstützung und Förderung
der gemeinsamen Interessen der
schweizerischen und liechtensteinischen Helikopterunternehmungen.
Die Palette der Interessenvertretung
und Dienstleistungen ist
breit. Als Mitglied der European Helicopter
Association (EHA) wirken wir mit bei der Er-
ZUR PERSON
Rudolf Joder
STICHWORTE
stellung internationaler Vorschriften und stellen
sicher, dass unsere Vorstellungen bereits
bei der Gesetzgebung in gebührendem Rahmen
berücksichtigt werden. Intensiv ist auch
der Kontakt mit den nationalen Behörden und
andern Partnerverbänden. Zudem unterstützen
wir die Mitglieder bei der Wahrung der
Brancheninteressen auf regionaler Ebene.
Sehr wichtig sind auch die für unsere Mitglieder
durchgeführten Weiterbildungskurse sowie
die Öffentlichkeitsarbeit. Hinzu kommt die
aktuelle verbandsinterne Information der Mitglieder.
❙ Sie haben die Katastropheneinsätze bereits
erwähnt. Das verheerende Hochwasser
hat einmal mehr die Notwendig-
Am 10. Juni 1950 geboren, wuchs Rudolf Joder auf dem elterlichen Bauernbetrieb
auf. Auf seine Schulzeit folgte das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität
Bern, welches er 1976 als Fürsprecher (Rechtsanwalt) abschloss. Anschliessend
wirkte er als stellvertretender Gerichtsschreiber auf dem Richteramt Niedersimmental
in Wimmis und von 1978 bis 1985 als Anwalt in Thun und Belp. Als
Sekretär der bernischen SVP nahm er 1985 bis 1988 eine neue Herausforderung
an. Seit 1989 ist Rudolf Joder im Halbamt Gemeindepräsident von Belp. Dort begann
als Gemeinderat auch seine politische Laufbahn, später wurde er in den bernischen
Grossen Rat (Kantonsrat) gewählt und seit 1999 gehört er der SVP-Fraktion
im Nationalrat an. Er wirkt als Mitglied der Rechtskommission, der Staatspolitischen
Kommission und als Präsident der nationalrätlichen Subkommission betreffend
die gesetzliche Regelung und Begrenzung der Kaderlöhne beim Bund. Zudem
präsidiert Rudolf Joder die nationalrätliche Subkommission betreffend Teilnutzungsrechte
an Immobilien. Seit 1979 ist er mit Jenny Joder-Schafroth verheiratet.
Als Hobbys nennt er Lesen, Wandern, das Sammeln von Flugzeugmodellen und gestreiften
Krawatten sowie das Organisieren von sportlichen und kulturellen Veranstaltungen.
Weitere Infos über www.joder.ch
SkyTalk
Bern-Belpmoos
Da ich in der Nähe des Berner Flughafens aufgewachsen bin, verbinden mich mit
dem Belpmoos viele Erlebnisse, angefangen bei meinem Erstflug mit einem Pilatus-
Porter, bis hin zu den politischen Geschäften betreffend Schaffung einer Flughafenzone
und Bau einer neuen Zufahrtsstrasse, die ich als Belper Gemeindepräsident
zu vertreten hatte.
Schweizer Luftwaffe
Ich bin stolz auf unsere Schweizer Luftwaffe und hoffe als Politiker, dass das eidgenössische
Parlament einer Neubeschaffung von Kampfflugzeugen zustimmen
wird.
Flughafen Zürich
Der Flughafen Zürich verdient in Zukunft grössere politische Unterstützung.
Swiss
Nach einer schwierigen Gründungs- und Startphase hoffe ich auf eine erfolgreiche
Zukunft der Swiss.
keit von Helikoptern deutlich vor Augen
geführt. Werden Sie diesen Aspekt auch
bei politischen Forderungen nach weiteren
Beschränkungen für die Helifliegerei
einfliessen lassen?
Die Hochwasser-Situation hat der ganzen Öffentlichkeit
dramatisch vor Augen geführt, wie
wichtig und notwendig die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten
mit genügender Transportkapazität
der Helikopter sind. Diese einmal mehr gemachte
Erfahrung ist für die politische Argumentation
und Überzeugungsarbeit wichtig. Es
ist aber darauf hinzuweisen, dass die Helikopterfliegerei
ihre Existenzgrundlage vorwiegend
im Alltag hat, sei dies bei der Ver- und Entsorgung
von schwerzugänglichen Gebieten oder
bei Rettungseinsätzen. Es ist mir deshalb sehr
wesentlich, darzustellen, dass die Helikopterunternehmen
tagtäglich in unserem Land sehr
wichtige Dienstleistungen erbringen.
❙ Schweizer Firmen wie Helog-Heliswiss
oder die Rega zählen weltweit zu den
führenden Helioperators, worauf führen
Sie dies zurück?
Die Topografie der Schweiz hatte zur Folge,
dass in unserem Land in verschiedenen Bereichen
der Luftfahrt Pionierleistungen erbracht
worden sind. Ich denke dabei insbesondere an
die Gebirgsrettungen und die Transporteinsätze
von Hermann Geiger. Die gewonnene Erkenntnis
und die gemachten Erfahrungen
kombiniert mit schweizerischer Präzision sind
auch an anderen Orten sehr gefragt.
❙ Was reizt Sie persönlich an einem Helikopterflug?
Besonders attraktiv sind für mich die Start- und
Landephasen beim Helikopterfliegen.
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