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Acrobat Distiller, Job 4 - Universität Tübingen

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Posterführung<br />

Poster 4<br />

Samstag 17:45 – 18:30<br />

Elektrophysiologische Evaluation der Sehfunktion bei der RPE65-<br />

KO-Maus<br />

A. Huth, M. W. Seeliger<br />

<strong>Universität</strong>saugenklinik Abteilung II, Labor für retinale Funktionsdiagnostik, Schleichstr. 12-16,<br />

72076 <strong>Tübingen</strong><br />

Bei der Erforschung der molekulargenetischen und pathophysiologischen Grundlagen erblicher<br />

Netzhauterkrankungen spielen Tiermodelle (v.a. Maus) eine wichtige Rolle. Neben dem Wert für<br />

das Verständnis eines Krankheitsbildes haben knock-out Mäuse aber oft auch spezifische Defekte<br />

der Sehfunktion, die zur Aufklärung der normalen Netzhautphysiologie dienen können.<br />

Beispielsweise haben Rho -/- -Mäuse kein Rhodopsin und daher keine Stäbchenfunktion, während<br />

CNG3 -/- -Mäuse durch den Wegfall des CNG3-Kanals der Zapfen keine Zapfenfunktion haben. Es<br />

erlaubt zudem mittels Kreuzung die Generierung von Doppel-knock-outs zur Trennung von stäbchen-<br />

und zapfenvermittelten Antworten bei Krankheitsmodellen mit unklarer Pathophysiologie.<br />

Beispielhaft sei hier die Leber'sche Congenitale Amaurose (LCA) genannt, bei der es durch Mutation<br />

im RPE65-Gen zu einer der schwerwiegendsten Netzhauterkrankungen mit frühzeitiger Erblindung<br />

im Kindesalter kommt. Das RPE65-Gen kodiert ein Protein, welches essentiell für die<br />

Regeneration des Sehpigments im retinalen Pigmentepithel ist; Mutationen desselben sind nach<br />

bisherigen Erkenntnissen für 10-15% der LCA-Fälle verantwortlich. Aufgrund der Beobachtung,<br />

dass an LCA erkrankte Patienten an einer Netzhautdegeneration mit Nachtblindheit leiden und<br />

lediglich unter optimalen Belichtungsverhältnissen ein Restsehvermögen aufweisen, vermutete<br />

man eine Stäbchenfunktionsstörung mit erhaltener Restfunktion der Zapfen.<br />

Bei der Untersuchung von RPE65-KO-Mäusen ergab sich jedoch die Vermutung, dass die verbliebenen<br />

lichtevozierten Netzhautantworten von den Stäbchen herrühren könnten. Durch Züchtung<br />

von Doppel-knock-out-Mäusen (Kreuzung der RPE65-Mutante mit Rho -/- bzw. CNG3 -/- KO-<br />

Mäusen zur Separierung der Zapfen- bzw. Stäbchenfunktion respektive) konnten wir durch eine<br />

genaue Differenzierung zwischen den beiden Rezeptorsystemen diese Hypothese untersuchen. Es<br />

zeigte sich, dass die Elektroretinogramme (ERGs) der RPE65 -/- und RPE65 -/- CNG3 -/- -Mäuse nahezu<br />

identisch waren, während von RPE65 -/- Rho -/- -Mäusen keine detektierbaren Antworten abgeleitet<br />

werden konnten. Damit war gezeigt, dass die Sehfunktion bei der LCA ausschließlich von den<br />

Stäbchen getragen wird<br />

Dieser Nachweis ist eminent wichtig für die Planung und Anwendung von Therapieversuchen.<br />

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