Acrobat Distiller, Job 4 - Universität Tübingen
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Posterführung<br />
Poster 2<br />
Samstag 17:45 – 18:30<br />
Biokompatibilitätsprüfung einer intraokularen Sehhilfe bei Kaninchen –<br />
vorläufige Ergebnisse<br />
M. Warga, P. Szurman, S. Grisanti, F. Ziemssen, K.U. Bartz-Schmidt.<br />
<strong>Universität</strong>s-Augenklinik Abteilung I, <strong>Tübingen</strong><br />
Zielsetzung: Die Entwicklung einer Intraokularen Sehhilfe bietet die Möglichkeit, bei Patienten<br />
mit noch intakter Netzhautfunktion, aber inoperablen Trübungen und Vernarbungen der Hornhaut<br />
und des vorderen Augenabschnittes eine Erblindung zu verhindern. Ein in den Kapselsack<br />
implantiertes LED-Array überbrückt die getrübte Hornhaut und projiziert ein Bild der Umgebung<br />
auf die noch intakte neurosensorische Netzhaut. Um eine solche Intraokulare Sehhilfe zu<br />
etablieren, müssen vorausgehende Untersuchungen durchgeführt werden. Dies beinhaltet die<br />
Entwicklung einer geeigneten Operationstechnik, den Funktionsnachweis der drahtlosen Signal-<br />
und Energieversorgung der Prothese sowie die Untersuchung der Langzeit-Biokompatibilität.<br />
Methode: Bei 11 Kaninchen wurde eine extrakapsuläre Lentektomie durchgeführt und ein in<br />
Silikon verkapseltes aktives LED-Array implantiert. Die Funktion der Prothese wurde wöchentlich<br />
mit einer induktiven Energieversorgung geprüft. Zur Sicherstellung der Wasserundurchlässigkeit<br />
der Silikonumhüllung wurden LED-Arrays als Kontrollversuch in physiologischer Kochsalzlösung<br />
gelagert und auf gleiche Weise untersucht. Nach 3 Wochen wurden 3 Arrays wieder<br />
explantiert und die Augen histologisch untersucht. 3 weitere Arrays sind momentan schon 4 Monate<br />
implantiert.<br />
Ergebnis: Die Implantation des ummantelten Arrays konnte aufgrund der Größe nur in den Sulcus<br />
erfolgen. Dort blieb die Prothese anatomisch stabil und zentriert fixiert. Bei den ersten drei<br />
Implantaten kam es nach 3 Tagen zu einem langsamen Funktionsverlust mit korrosiven Ablagerungen<br />
auf der Elektronik, so dass eine Undichtigkeit der Verkapselung angenommen wurde.<br />
Durch Erhöhung der Leistung an der Energieversorgungquelle konnte die Signalübertragung<br />
aber dauerhaft und stabil nachgeregelt werden. Alle andere Implantate konnten kabellos angesteuert<br />
und über bis zu 4 Monate in vivo stimuliert werden. Die histologische Untersuchung der<br />
enukleierten Augen zeigte postoperativ nur leicht entzündliche Veränderungen im Bereich des<br />
Kammerwinkels und keine Veränderung der Netzhautstrukturen.<br />
Schlussfolgerung: Die extrakapsuläre Lentektomie mit Fixation der Prothese im Sulcus zeigt<br />
sich beim Kaninchen als eine gutverträgliche Operationsmethode. Kabellose Energie- und Signalübertragung<br />
zum implantierten LED-Array kann über mehrere Monate stabil aufrechterhalten<br />
werden. Die ersten histologischen Ergebnisse sprechen für eine gute Bioverträglichkeit. Zur Testung<br />
der Langzeit-Biokompatibilität müssen elektrophysiologische Untersuchungen der Netzhaut<br />
am Kaninchen durchgeführt werden.<br />
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