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Acrobat Distiller, Job 4 - Universität Tübingen

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4. Sitzung<br />

Zu Ehren von Prof. H. Harms<br />

Harms und die Pupille<br />

H. Wilhelm, B. Wilhelm<br />

<strong>Universität</strong>s-Augenklinik <strong>Tübingen</strong><br />

Samstag 16:00 – 17:30<br />

Zum ersten Mal 1940 zusammen mit Frydrychowicz und später 1951 und 1973 veröffentlichte<br />

Harms Untersuchungen zur so genannten hemianopischen Pupillenstarre, welche die Fachwelt<br />

herausforderten. Er behauptete nämlich, dass sich im blinden Halbfeld eines Patienten mit retrogenikulär<br />

bedingter homonymer Hemianopie keine oder nur eine erheblich reduzierte Pupillenreaktion<br />

auslösen ließe, wenn man mit perimetrischen Reizen untersucht. Dies widersprach den<br />

anatomischen "Realitäten", die sich vor allem von Wernickes Untersuchungen herleiteten. Demnach<br />

hätte es eine hemianopische Pupillenstarre nur bei Läsion des Tractus opticus nicht aber bei<br />

Läsion der retrogenikulären Sehbahn oder der Sehrinde geben dürfen. Harms wurde deshalb heftig<br />

angegriffen und seine Erkenntnisse fanden bis heute keinen Eingang in die Lehrbücher..<br />

Heute wissen wir, dass Harms recht hatte. Sein Befund wurde von verschiedenen Untersuchern<br />

in sorgfältigen Studien bestätigt. Eine befriedigende Erklärung gibt es dafür immer noch nicht,<br />

wohl aber Ansätze dazu. Ein Erklärungsansatz könnte die Untersuchung von Patienten mit ausgefallener<br />

Pupillenreaktion bei Läsion der Area prätectalis bieten. Deren Pupillen reagieren praktisch<br />

normal auf Muster-, Farb- und Bewegungsreize. Es scheint demnach mehrere Eingänge<br />

zum Pupillensystem zu geben, wie sich in neueren Studien immer wieder zeigt.<br />

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