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Acrobat Distiller, Job 4 - Universität Tübingen

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4. Sitzung<br />

Zu Ehren von Prof. H. Harms<br />

26<br />

Samstag 16:00 – 17:30<br />

Semi-automatisierte kinetische Perimetrie (SKP) – ein Verfahren zur weitgehend<br />

Untersucher-unabhängigen Evaluation und Verlaufskontrolle fortgeschrittener<br />

Skotome<br />

U. Schiefer 1 , J. Paetzold 1 , S. Rauscher 1 , R. Vonthein 2 , A. Hermann 1 , K. Nowomiejska 1,3*<br />

1 <strong>Universität</strong>s-Augenklinik <strong>Tübingen</strong>, Abt. für Pathophysiologie des Sehens und Neuroophthalmologie<br />

2 Institut für Medizinische Biometrie, <strong>Tübingen</strong><br />

3 Tadeusz Krwawicz-Lehrstuhl für Augenheilkunde und 1. Augenklinik, Medizin. <strong>Universität</strong> Lublin, Polen<br />

Bei fortgeschrittenen Gesichtsfelddefekten sind konventionelle statische rasterperimetrische Verfahren<br />

vergleichsweise zeitaufwendig und Patienten-belastend.<br />

Kinetische Perimetriemethoden orientieren sich hingegen erheblich effizienter primär an Skotomgrenzen;<br />

rein manuelle Kinetikverfahren sind jedoch stark untersucherabhängig, führen bei<br />

fehlender Berücksichtigung der individuellen Reaktionszeit zu einer systematischen Verschiebung<br />

der Skotomgrenze in Richtung der Stimulusbewegung und sind – zumindest bei Verwendung<br />

des Goldmann-Perimeters – durch eine vergleichsweise geringe Auflösungsfähigkeit im<br />

bekanntlich besonders wichtigen zentralen Gesichtsfeldsbereich gekennzeichnet.<br />

Bei der semi-automatisierten kinetischen Perimetrie (SKP) legt der Untersucher mit Hilfe sog.<br />

„Vektoren“ Ursprung und Richtung der Stimulusbewegung fest, die dann computergestützt mit<br />

konstanter, voreingestellter Winkelgeschwindigkeit abläuft. Mehrfachdarbietungen entlang eines<br />

solchen Vektors gestatten eine genauere Aussage über Lage und Streuung der lokalen kinetischen<br />

Schwelle. Die individuelle Reaktionszeit kann durch Vektorpositionierungen in sicher<br />

intakten Gesichtsfeldarealen ermittelt und berücksichtigt werden. Die Präsentation von kinetischen<br />

als auch statischen Messmarken entlang eines solchen Vektors ermöglicht sogar die Bestimmung<br />

der lokalen stato-kinetischen Dissoziation (SKD). Da diese Methode auf herkömmliche<br />

Projektions-Kuppelperimeter zugreift, kann nach Bedarf zwischen automatischer statischer<br />

Rasterperimetrie und semi-automatisierter kinetischer Perimetrie an ein- und demselben, zudem<br />

automatisch kalibrierten Instrument gewechselt werden, das nunmehr für alle Methoden einen<br />

Befundausdruck sowie eine Abspeicherung in einer Datenbank ermöglicht. Die Befunde können<br />

dann für Folgeuntersuchung wiederaufgerufen und dem aktuellen Befund hinterlegt werden bzw.<br />

für Trainingzwecke herangezogen werden. Mittlerweile liegen alterskorrelierte Normwerte der<br />

SKP für verschiedene Stimuluseigenschaften vor. Auch konnte mit diese Methode zwischenzeitlich<br />

bei verschiedenen Skotomtypen mit der konventionellen GOLDMANN-Perimetrie bezüglich<br />

Untersuchungsergebnis und –dauer verglichen werden.<br />

Die vorgenannten Charakteristika der semi-automatisierten kinetischen Perimetrie lassen die<br />

Renaissance (einer nunmehr qualitativ hochwertigen) Untersuchung mit bewegten Messmarken<br />

erwarten, die bei ausgedehnten Gesichtsfelddefekten in der klinischen Routine und bei gutachterlichen<br />

Fragestellungen sowie auch in der (neuro-)ophthalmologischen Forschung Einsatz finden<br />

kann.<br />

* European Commission Contract QLG5-CT-2001-60034 (Marie Curie Training Site "FIGHTING BLINDNESS")

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