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Acrobat Distiller, Job 4 - Universität Tübingen

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2. Sitzung<br />

Aktuelle Therapieoptionen II<br />

20<br />

Samstag 11:30 – 12:30<br />

Pilotstudie zur Evaluation des NovaVision Visual Restitution Trainings (VRT)<br />

bei Patienten mit homonymer Hemianopsie – Untersuchungsbefunde am<br />

Tübinger Automatik Perimeter (TAP 30°)<br />

A. Schreiber 1 , R. Vonthein 2 , J. Reinhard 1 , S. Trauzettel-Klosinski 1 , C. Connert 1 , U. Schiefer 1<br />

1 <strong>Universität</strong>s-Augenklinik, Abt. II, <strong>Tübingen</strong>, 2 Institut für Medizinische Biometrie, <strong>Tübingen</strong><br />

Ziel: Pilotstudie zur Evaluation des NovaVision Visual Restitution Trainings (VRT) bei Patienten<br />

mit homonymen Gesichtsfelddefekten mit Hilfe des Tübinger Automatik Perimeters (TAP<br />

30°).<br />

Methodik: 17 Patienten (11 weiblich und 6 männlich) unterzogen sich einem sechsmonatigen,<br />

täglich durchgeführten Visual Restitution Training (VRT). Eine der 17 Personen entwickelte<br />

eine weitere Hirnblutung während der Trainingsperiode; ihre Daten mussten deswegen ausgeschlossen<br />

werden. Die Personen waren zwischen 25 und 73 Jahre alt und wiesen stabile homonyme<br />

Gesichtsfeldausfälle auf, verursacht durch zerebrale Ischämie, Blutung oder intrakraniellen<br />

Eingriff. Das Intervall zwischen Läsion und Basisuntersuchung betrug mehr als ein Jahr. Vor und<br />

nach VRT sowie sechs Monate nach dem trainingsfreien Intervall untersuchten wir den zentralen<br />

30°-Gesichtsfeldbereich der Patienten mit schwellenorientierter, schwellennah-überschwelliger,<br />

statischer, automatischer Rasterperimetrie am Tübinger Automatik Perimeter (TAP 30°, 191<br />

Testorte, zentrale Stimulusverdichtung). Zur Quantifizierung der absoluten Gesichtsfeldausfälle<br />

wurde die Anzahl der nicht gesehenen Stimuli durch die Gesamtzahl der Testorte im betrachteten<br />

Gesichstfeldareal dividiert (Q). Den Trainingseffekt (E) definierten wir als Differenz dieser Quotienten<br />

Q vor und nach VRT, bzw. nach dem trainingsfreien Intervall.<br />

Ergebnisse: Bei der Mehrzahl der Patienten mit homonymen Gesichtsfeldausfällen trat nach<br />

dem Training nur eine leichte Reduktion der Anzahl der absoluten Defekte im 30°-TAP auf. Im<br />

Durchschnitt zeigte sich eine Verbesserung um 8 absolute Defekte. Der mittlere Trainingseffekt<br />

aller Patienten angegeben jeweils in Prozentpunkten (+Standardabweichung) betrug für die rechten<br />

Augen E = 5,6 ± 3,9 und E = 3,9 ± 5,8 für die linken. Bei Gegenüberstellung der Quotienten<br />

(Q) vor und nach VRT lag die Identitätsgerade vollständig innerhalb des 95% Referenzbandes;<br />

somit ist die Wirksamkeit dieser Methode – bezogen auf die absoluten Ausfälle im TAP – als<br />

selten oder gering einzustufen.<br />

Schlussfolgerung: Unter dem NovaVision Visual Restitution Training kam es in dieser Pilotstudie<br />

an 16 auswertbaren Patienten mit homonymer Hemianopsie zu einem nur geringen Rückgang<br />

der Anzahl der mit schwellennah-überschwelliger Perimetrie ermittelten (30°-TAP) absoluten<br />

Ausfälle. Zur weiteren Klärung des Ausmaßes der Wirksamkeit des Trainings wäre die Durchführung<br />

einer dreifach verblindeten, plazebokontrollierten, randomisierten Wirksamkeitsstudie<br />

mit einer Fallzahl von mindestens 50 Patienten erforderlich.

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