Acrobat Distiller, Job 4 - Universität Tübingen
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1. Sitzung<br />
Aktuelle Therapieoptionen I<br />
14<br />
Samstag 09:10 – 11:00<br />
Behandlung des Makulaforamens durch Abschälen der Membrana limitans<br />
interna.<br />
Eigene Erfahrungen zur Diskussion um die Toxizität von Indocyaningrün<br />
Wolfgang F. Schrader, Frauke Janzen<br />
<strong>Universität</strong>s-Augenklinik Würzburg<br />
Hintergrund: Seit Einführung der Makulalochchirurgie 1991 durch Kelly und Wendel sind ganz<br />
unterschiedliche chirurgische Techniken vorgeschlagen worden. Eine Metaanalyse der bis dato<br />
publizierten Literatur zeigte, dass die Entfernung der Membrana limitans interna (ILM,[Mester<br />
und Kuhn, 2000]) während der Vitrektomie wegen eines Makulalochs sowohl die anatomische<br />
wie auch die funktionelle Erfolgsrate steigert. Indocyaningrün (ICG) färbt selektiv die Membrana<br />
limitans interna (ILM ) an, weshalb es gerne als Farbstoff eingesetzt wird, um die Entfernung<br />
der ILM zu erleichtern. In jüngster Zeit wird ICG jedoch verdächtigt, für die Netzhaut toxisch zu<br />
sein. Wir haben deshalb unsere Ergebnisse nach Makulalochchirurgie mit Abschälen der<br />
Membrana limitans interna mit und ohne Eingabe von Indocyaningrün verglichen. Patienten:<br />
Wir verglichen unsere anatomischen Ergebnisse nach Makulalochchirurgie mit Abschälen der<br />
Membrana limitans interna an 54 Augen mit und an 105 Augen ohne Eingabe von Indocyaningrün.<br />
Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 11 Monate (3 - 51 Monate). Beide Serien<br />
wurden durch denselben Chirurgen operiert.<br />
Ergebnisse: ICG erleichtert in der Makulalochchirurgie das Abschälen der Membrana limitans<br />
interna. Allerdings beeinflusste ICG das anatomische Ergebnis.nicht wesentlich. Ohne ICG<br />
konnte ein Lochverschluss in 91/105 Fällen (87%), mit ICG in 50/54 Fällen erzielt werden<br />
(93%).<br />
Diskussion: Wir haben bislang keine unterschiedlichen Ergebnisse nach Makulalochchirurgie<br />
mit und ohne ICG gefunden. Der kleine Unterschied in der anatomischen Erfolgsrate (87% ohne<br />
ICG und 93% mit ICG) kann mit dem größeren Anteil an sehr alten Löchern in der älteren Gruppe<br />
zusammenhängen (Stadium 4 Löcher 15% vs 9%). Ältere Löcher sind schlechter zu verschliessen<br />
als frische Löcher.