Acrobat Distiller, Job 4 - Universität Tübingen

1. Sitzung
Aktuelle Therapieoptionen I
Samstag 09:10 – 11:00
Orthoptische Ergebnisse der Bulbusgegenrollungs-Operation nach Makulatranslokation
wegen AMD
Walter H-S, Gelisken F, Grisanti S, Inhoffen W, Vonthein R, Bartz-Schmidt KU und Herzau V
Universitäts-Augenklinik, Tübingen
Eine Therapiemöglichkeit bei exsudativer altersabhängiger Makuladegeneration besteht in der
chirurgischen Entfernung der subretinalen Neovaskularisations-membran und der Verlagerung
der Makula auf ein Areal mit gesundem retinalen Pigmentepithel durch Drehung der Netzhaut
nach peripherer 360°-Retinotomie. Die Patienten nehmen nach dieser Operation unter binokularen
Bedingungen eine störende Konturenverkippung und manchmal Diplopie wahr. Objektiv
resultiert z.B. bei einer Netzhautrotation von 40° nach oben eine entsprechende Inzyklotropie,
eine Divergenz von 3,5° sowie ein Tieferstand von 9,6° des operierten Auges. In einem zweiten
Eingriff erfolgt 3 bis 6 Monate nach der Makulatranslokation eine muskelchirurgische Operation
zur Bulbusgegenrollung und eine Silikonölentfernung. In Tübingen wird als Standard-Muskel-
OP dabei eine Vorlagerung des Obliquus inferior-Ansatzes an den Obliquus superior-Ansatz
sowie eine gesicherte Obliquus superior-Tenotomie und eine Supraposition des M. rectus externus
durchgeführt. Bei geringer Inzyklotropie wird auf eine Externus-Supraposition verzichtet.
Die orthoptischen Ergebnisse 6 Wochen nach der Muskel-OP zeigen im Mittel eine Korrektur
der Inzyklotropie von 25°, bei alleiniger Obliquus-Chirurgie von 20°. Durch die Muskel-
Operation wird ein Senkungsdefizit erzeugt. Bei weiter bestehendem Verkipptsehen und bei
Diplopie wird am anderen Auge eine zweite Muskel-Operation nach dem o.g. Vorgehen durchgeführt,
um das Senkungsdefizit nicht zu verstärken.
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