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Botnanger Anzeiger - Pressebüro Tommasi

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<strong>Botnanger</strong><br />

Seite 8 <strong>Anzeiger</strong><br />

Nr. 1 / 04. 01. 2013<br />

Sozialamt präsentiert Ergebnisse des Alterssurveys<br />

<strong>Botnanger</strong> fühlen sich wohl<br />

Im Sommer hat die Stadtverwaltung<br />

7.000 Stuttgart aus der Generation<br />

50plus gebeten, Auskunft über ihre Lebenssituation<br />

zu geben. Die Ergebnisse<br />

dieses Alterssurveys für Botnang hat<br />

das Sozialamt nun im Bürgerhaus vorgestellt.<br />

Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff<br />

„Alterssurvey”? Diese Frage haben<br />

nicht nur die <strong>Botnanger</strong> Bezirksbeiräte in<br />

ihrer Sitzung gestellt. Sie hat auch manchen<br />

Besucher des Bürgerforums zum Alterssurvey<br />

im Bürgerhaus beschäftigt. Im<br />

Verlauf der Veranstaltung wurde dann<br />

schnell klar - hinter dem Alterssurvey verbirgt<br />

sich eine Umfrage, die darüber Aufschluss<br />

geben soll, was die Menschen<br />

über 50 beschäftigt, was sie als positiv<br />

empfinden und wo sie Verbesserungspotential<br />

sehen.<br />

Der Leiter des Sozialamtes der Stadt Stuttgart,<br />

Walter Tattermusch erklärte den Teilnehmern<br />

des Bürgerforums, dass es bei<br />

der Veranstaltung darum gehe zu erfahren,<br />

wie sich die Menschen ihr Leben im Alter<br />

vorstellen. „Wenn wir eine sinnvolle Planung<br />

für Menschen machen wollen, müssen<br />

wir sie befragen, damit Dinge entwickelt<br />

werden, die die Menschen auch erreichen”,<br />

so der Sozialamtsleiter. Dem<br />

wolle man auch mit der sogenannten partizipativen<br />

Altersplanung Rechnung tragen.<br />

Menschen über 65 würden sich heute<br />

nicht mehr dem alten Eisen zugehörig<br />

fühlen, so Tattermusch weiter. „Altern<br />

heißt heute nicht mehr in der Ecke zu sitzen,<br />

sondern Freiräume zu haben, die man<br />

auch nutzen kann”. Dabei gelte es aber<br />

auch zu berücksichtigen, dass es Menschen<br />

mit kleinem Geldbeutel gibt und<br />

deshalb Dinge zu planen, an denen alle<br />

teilhaben können.<br />

„Wir wollen mit der Generation 50plus ins<br />

Gespräch kommen”, erklärte Alexander<br />

Gunsilius vom Sozialamt. Deshalb habe<br />

man die Umfrage gemacht und deshalb<br />

habe man auch zum Bürgerforum eingela-<br />

Rund 50 <strong>Botnanger</strong> hatten sich am Bürgerforum<br />

zum demografischen Wandel beteiligt<br />

den. Fakt sei, dass die Zahl der pflegebedürftigen<br />

Menschen in den nächsten Jahren<br />

stark anwachse. Klar sei aber auch,<br />

dass man Alter heute auch als Chance begreifen<br />

müsse.<br />

„Menschen über 50 sind nicht alt, es ist<br />

aber wichtig zu schauen, wie sich Menschen<br />

einrichten, wenn das Alter die<br />

nächste Station ist”, hielt Catrin Hanke<br />

vom Sozialamt fest. Hanke stellte die Umfrageergebnisse<br />

vor, wobei sie die Ergebnisse<br />

aus der Gesamtstadt denen aus Botnang<br />

gegenüberstellte. Von den 160 <strong>Botnanger</strong>n,<br />

die sich an der Umfrage beteiligt<br />

hatten, würden sich 87 Prozent in ihrem<br />

Stadtteil wohl fühlen. 83 Prozent würden<br />

auch gerne im Alter in Botnang bleiben.<br />

Auch mit der Sicherheit (91 Prozent), dem<br />

ÖPNV (86 Prozent), der Versorgung mit<br />

Ärzten (76 Prozent), der Infrastruktur (71<br />

Prozent) oder den Freizeitangeboten (69<br />

Prozent) zeigten sich die <strong>Botnanger</strong> weitgehend<br />

zufrieden. Nachholbedarf wurde<br />

bei der Barrierefreiheit und bei den Treffmöglichkeiten<br />

gesehen. Tatsächlich könne<br />

man festhalten, dass die <strong>Botnanger</strong> insgesamt<br />

zufriedener seien wie die Bürger in<br />

ganz Stuttgart. „Sie müssen hier einiges<br />

richtig machen”, so Hanke.<br />

In der Umfrage sollten sich die Befragten<br />

auch dazu äußern, ob sie im Alter neue<br />

Ideen realisieren wollen, was die <strong>Botnanger</strong><br />

zu 61 Prozent mit Ja beantwortet haben.<br />

Auffällig sei dabei, dass Menschen im<br />

Alter von 50 bis 65 Jahren diese Frage<br />

häufiger mit Ja beantwortet hätten als die<br />

über 75-Jährigen, erläuterte Hanke.<br />

In einer anschließenden Beteiligungsrunde<br />

hatten die Teilnehmer dann Gelegenheit,<br />

ihre Wünsche und Anregungen zu Themen<br />

wie Barrierefreiheit, Beteiligung, Treffpunkte<br />

und Sonstiges los zu werden. Angemahnt<br />

wurde hier unter anderem Aufzüge<br />

im öffentliche Raum, ein Freizeitreff und<br />

das Thema Mobilität vor allem im Bereich<br />

der Hanglagen.<br />

Bezirksvorsteher Wolfgang<br />

Stierle wies darauf hin, dass viele<br />

der abgefragten Themen bereits<br />

bei der Zukunftswerkstatt,<br />

die Botnang 2008 und 2009<br />

durchgeführt hat, angesprochen<br />

wurden. Die Zukunftswerkstatt<br />

war von Iris Frank im<br />

Rahmen des von Oberbürgermeister<br />

Dr. Wolfgang Schuster<br />

ins Leben gerufenen Projekt<br />

„Demografischer Wandel” begleitet<br />

worden. Die Dokumentation,<br />

die aus den Ergebnissen<br />

der Zukunftswerkstatt zusammengestellt<br />

wurde, habe er dem<br />

Sozialamt schon vor der Veranstaltung<br />

weitergereicht, erklärt Stierle.<br />

Einige der angesprochenen Dinge seien<br />

teilweise gelöst beziehungsweise würden<br />

in absehbarer Zeit gelöst. Als Beispiel<br />

nannte Stierle die Begegnungsstätte, die<br />

bis 2015 in der neuen Ortsmitte entsteht.<br />

Ferner wies Stierle auf den Ortsbus hin.<br />

Der Ortsbus fahre seit inzwischen drei Jahren<br />

in Botnang. Der Ortsbus sei von Montag<br />

bis Samstag am Vormittag von 8.30 bis<br />

12.30 Uhr und seit Dezember auch von<br />

Montag bis Freitag am Nachmittag zwischen<br />

15.30 und 17.30 Uhr unterwegs. Eine<br />

weitere Ausweitung der Fahrzeiten sei<br />

möglich, wenn sich weitere Fahrer finden,<br />

ergänzt der Vorsitzende des Bürgervereins,<br />

Jürgen R. Spingler. Dass der Ortsbus<br />

den bisherigen Service anbieten könne, sei<br />

vor allem dem Engagement der ehrenamtlichen<br />

Busfahrer zu verdanken. An der<br />

Stelle kam der Hinweis, dass der Ortsbus<br />

ein super Angebot sei, am Abend, etwa<br />

nach einem Opernbesuch sei man aber<br />

aufgeschmissen. „Die SSB bietet hier einen<br />

Taxiservice an”, kam der Hinweis aus<br />

dem Publikum. Ab 20 Uhr kann gleich<br />

nach dem Einsteigen beim Fahrer ein Taxi<br />

zur Haltestelle „Botnang” bestellt werden.<br />

Das Taxi wird dann innerhalb von 15 Minuten<br />

von der Taxizentrale bereit gestellt.<br />

Beim Frauen-Nacht-Taxi, das auf die selbe<br />

Art geordert werden kann, übernimmt die<br />

SSB sogar einen Anteil am Fahrpreis in<br />

Höhe von fünf Euro.<br />

Ein weiteres Ergebnis der Zukunftswerkstatt<br />

sei der barrierefreie Rollatorweg am<br />

Karl-Wacker-Heim, so Stierle weiter. Und<br />

auch die in der Zukunftswerkstatt gewünschte<br />

Querungshilfe an der Bushaltestelle<br />

beim SKG Sportgelände werde bald<br />

kommen.<br />

Dass beim Thema Barrierefreiheit noch<br />

Nachholbedarf besteht - angemahnt wurden<br />

von den Bürgern barrierefreie Bushaltestellen,<br />

abgesenkte Bordsteine oder die<br />

bereits erwähnten Aufzüge im öffentlichen<br />

Raum - ist kein spezifisches <strong>Botnanger</strong><br />

Problem. Man werde die genannten Themen<br />

aber aufgreifen und eventuell mit dem<br />

Tiefbauamt eine Ortsbegehung machen.<br />

Ein Ergebnis, das der aufmerksame Beobachter<br />

aus der Veranstaltung mitnimmt,<br />

ist allerdings auch, dass sie bisher nur wenig<br />

neue Erkenntnisse gebracht hat. Wer<br />

die Dokumentation zur Zukunftswerkstatt<br />

wieder zur Hand nimmt, wird feststellen,<br />

dass dort nahezu alles Gesagte und noch<br />

manches mehr bereits dokumentiert ist.<br />

Man darf gespannt sein, ob bei dem avisierten<br />

nächsten Treffen im Rahmen des<br />

Bürgerforums neue Erkenntnisse präsentiert<br />

werden. Text/Foto: <strong>Tommasi</strong>

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