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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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64<br />

1.2.7 Stützkraftermittlung beim räumlichen Kräftesystem (Getriebewelle)<br />

Das folgende Beispiel eines räumlichen Kräftesystems soll zeigen, dass mit den Kenntnissen<br />

aus der Statik in der Ebene auch kompliziertere Probleme gelöst werden können.<br />

Die skizzierte Getriebezwischenwelle trägt die beiden<br />

schräg verzahnten Stirnräder 2 und 3. Diese<br />

übertragen das Antriebsmoment M1 des Rades 1<br />

über die Getriebezwischenwelle auf das Stirnrad 4.<br />

Die dabei auftretenden Zahnkraftkomponenten<br />

Tangentialkraft Ft, Radialkraft Fr und Axialkraft<br />

Fa sind bekannt, ebenso die Längen l und die<br />

Wälzkreisradien r.<br />

Mit Hilfe der drei Gleichgewichtsbedingungen<br />

SFx ¼ 0, SFy ¼ 0 und SM ¼ 0 sollen die Gleichungen<br />

zur Berechnung der Stützkräfte FA und<br />

FB in den beiden Lagern entwickelt werden. Hierbei<br />

wird der Versatzwinkel a berücksichtigt. Die<br />

Gleichungen gelten daher für jede beliebige Lage<br />

des Zahneingriffs des Räderpaars 3 und 4.<br />

In die Skizze des räumlichen Achsenkreuzes werden<br />

die Stützkraftkomponenten FAx, FAy, FBx und<br />

FBy eingetragen. Als Richtungssinn für die noch<br />

unbekannten Stützkraftkomponenten FAx, FAy,<br />

FBx, FBy wird, wie immer, die positive Achsenrichtung<br />

gewählt. Der Richtungssinn der Radialkräfte<br />

Fr, der Tangentialkräfte Ft und der Axialkräfte Fa<br />

ergibt sich aus Getriebekonstruktion und Betriebsart<br />

(Schrägstirnräder, Zahneingriffspunkte, Versatzwinkel,<br />

Drehmomentenrichtung).<br />

Am Radmittelpunkt M2 werden parallel zu den<br />

Zahnkraftkomponenten Ft2 und Fa2 zwei gleich<br />

große gegensinnige Kräfte Ft2 und Fa2 angebracht<br />

und Fr2 nach unten verschoben. Damit ergeben<br />

sich die Drehmomente Ma2 und Mt2 und in M2 die<br />

Kräfte Ft2, Fa2 und Fr2. Die Drehmomente der beiden<br />

Kräftepaare wirken drehend, die Zahnkräfte<br />

verschiebend auf die Welle. Am Rad 3 lässt sich<br />

das gleiche Vorgehen wegen des Versatzwinkels a<br />

nicht gut darstellen.<br />

Das Untersuchungsergebnis muss unter Berücksichtigung<br />

des Versatzwinkels a grundsätzlich das<br />

gleiche sein.<br />

1 Statik in der Ebene<br />

Aufgabenskizze zur Getriebezwischenwelle<br />

(Indizes: r für radial, t für tangential, a für<br />

axial)<br />

Lageskizze 1 der freigemachten Getriebewelle<br />

Hinweis: Das Anbringen von zwei gleich<br />

großen gegensinnigen Kräften (z. B. Ft2)<br />

ändert am Kräftesystem nichts, zeigt aber,<br />

welche Wirkung die Einzelkraft in Bezug auf<br />

den gewählten Punkt (M2) hat. Das (gestrichene)<br />

Kräftepaar wirkt drehend, die Einzelkraft<br />

(Ft2) schiebend (biegend).

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