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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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1.2 Die Grundaufgaben der Statik 33<br />

Für den Kräfteplan wird der Anfangspunkt A und<br />

der Kräftemaßstab festgelegt.<br />

Man legt eine Parallele zu einer der Wirklinien der<br />

bekannten Kräfte durch den Anfangspunkt A des<br />

Kräfteplans und zeichnet dort die entsprechende<br />

Kraft mit der maßstabsgerechten Länge ein (z. B.<br />

F 1). In gleicher Weise wird mit den übrigen bekannten<br />

Kräften verfahren, und man erhält wieder<br />

einen offenen Kräftezug von A nach E 0 . Zur Wirklinie<br />

einer der beiden unbekannten Kräfte F4 oder<br />

F 5 wird eine Parallele durch den Punkt E 0 des<br />

Kräfteplans gelegt, die dort den Kräftezug fortsetzen<br />

soll.<br />

Zur Wirklinie der anderen unbekannten Kraft wird<br />

eine Parallele durch den Anfangspunkt A des Kräftezugs<br />

gezeichnet. Die beiden zuletzt gezeichneten<br />

Linien schneiden sich in einem Punkt. Sie bilden<br />

dadurch gemeinsam mit den gegebenen Kräften<br />

ein geschlossenes Krafteck.<br />

Der Schnittpunkt der Parallelen zu den Wirklinien<br />

von F 4 und F 5 bestimmt im Kräfteplan die Länge<br />

der Kraftpfeile F 4 und F 5. Mit Hilfe des Kräftemaßstabs<br />

werden die Beträge der beiden Kräfte<br />

berechnet.<br />

Der Richtungssinn ergibt sich aus der Notwendigkeit,<br />

dass der fortlaufende Kräftezug in seinen Anfangspunkt<br />

zurückkehrt. Alle Kräfte müssen im<br />

Sinn eines „Einbahnverkehrs“ aneinander gereiht<br />

werden.<br />

Die zeichnerische Gleichgewichtsbedingung lautet<br />

also:<br />

Ein zentrales Kräftesystem ist im Gleichgewicht,<br />

wenn sich das Krafteck schließt.<br />

Kräfteplan<br />

Kräftemaßstab:<br />

MK ¼ 10 N<br />

cm<br />

ð1 cm¼b 10 NÞ<br />

Ist der Kräftezug F1, F2, F3 (in beliebiger<br />

Reihenfolge) aufgezeichnet, kann er mit F4<br />

(dünne Linie nach rechts oben) oder F5<br />

(dicker Kraftpfeil nach links unten) fortgesetzt<br />

werden. Die letzte noch verbleibende<br />

Kraft muss dann in den Anfangspunkt A<br />

zurücklaufen (Kraftpfeil F4 nach rechts oben<br />

oder dünne Linie nach links unten). Nur dann<br />

wird die Resultierende gleich null.<br />

Gemessen wird:<br />

F4 ¼ 1,66 cm 10 N<br />

¼ 16,6 N<br />

cm<br />

F5 ¼ 1,25 cm 10 N<br />

¼ 12,5 N<br />

cm<br />

Ergebnis:<br />

Um die Kräfte F1, F2, F3 im Gleichgewicht<br />

zu halten, müssen auf ihren vorgegebenen<br />

Wirklinien die Kraft F4 mit 16,6 N nach der<br />

„Einbahnverkehrs“-Regel nach rechts oben<br />

und die Kraft F5 mit 12,5 N nach links unten<br />

wirken.<br />

Hinweis: Diese Bedingung gilt auch für allgemeine<br />

Kräftesysteme, allerdings kommt<br />

dann noch eine weitere Bedingung hinzu:<br />

Neben dem Krafteck muss sich auch das Seileck<br />

schließen. Das Seileckverfahren wird<br />

auf Seite 41 beschrieben.

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