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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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5.12 Festigkeit, zulässige Spannung, Sicherheit 379<br />

Die tatsächliche örtliche Spannungsspitze smax ist<br />

die Kerbspannung, die aus Nennspannung sn und<br />

1) so genannter Kerbwirkungszahl bk berechnet<br />

wird.<br />

Jede Kerbe verringert demnach die Dauerfestigkeit<br />

des Bauteiles mehr oder weniger, wie man am Beispiel<br />

eines wechselnd auf Biegung beanspruchten<br />

Probestabs erkennen kann. sbWK ist die Kerb-<br />

Wechselfestigkeit.<br />

Der festigkeitsmindernde Einfluss der Kerbe wird<br />

bei hochfesten Stählen besonders deutlich.<br />

Die Dauerfestigkeitswerte sSch, sW, tSch, tW<br />

kennzeichnen diejenige Spannung, die ein<br />

glatter, polierter Probestab im Dauerschwingversuch<br />

(DIN 50100) dauernd erträgt, ohne zu<br />

brechen.<br />

Die Kerb-Dauerfestigkeitswerte sSch K, sWK,<br />

tSch K, tWK geben diejenigen Spannungen an,<br />

die ein gekerbter Probestab im Dauerschwingversuch<br />

dauernd erträgt, ohne zu brechen.<br />

Mit bekannter Kerbwirkungszahl bk und Dauerfestigkeit<br />

kann die Kerb-Dauerfestigkeit berechnet<br />

werden.<br />

Angenommen, die Kerbwirkungszahl bk einer mit<br />

Lagerzapfen abgesetzten Welle aus E295 sei bekannt<br />

(bk ¼ 1,8). Die Welle wird wechselnd auf<br />

Biegung beansprucht. Dann kann mit dem Festigkeitswert<br />

aus Tabelle 5.8 (Seite 385), die Kerbwechselfestigkeit<br />

sbWK berechnet werden.<br />

c) Oberfläche und Dauerfestigkeit<br />

Die Probestäbe sind poliert und geläppt. Eine<br />

andere Oberflächengüte setzt die Dauerfestigkeit<br />

des Bauteils herab.<br />

Oberflächendrücken, Härten und Ziehen kann<br />

dagegen die Dauerfestigkeit deutlich erhöhen.<br />

smax ¼ sn b k<br />

Beispiel:<br />

Biege-Wechselfestigkeit des glatten, polierten<br />

und des gekerbten (Index K) Stabes aus E295.<br />

sbW, glatt ¼ 245 N=mm 2 ðTabelle 5:8; Seite 385Þ<br />

sbWK ¼ 136,1 N=mm 2<br />

Beispiel:<br />

Für Federstahl beträgt:<br />

sbW ¼ 560 N=mm 2<br />

ðWechselfestigkeitÞ<br />

sbWK ¼ 270 N=mm 2 ðKerb-Wechselfestigkeit)<br />

Das Verhältnis von Dauerfestigkeit zur Kerb-<br />

Dauerfestigkeit nennt man die<br />

Kerbwirkungszahl b k ¼ Dauerfestigkeit<br />

Kerb-<br />

Dauerfestigkeit<br />

b k ¼ sD<br />

sDK<br />

Kerbwirkungszahl<br />

(Tabelle 5.7, Seite 385)<br />

Die Kerbwirkungszahl b K ist abhängig vom<br />

Werkstoff, von der Kerbform und von der<br />

Beanspruchungsart des gekerbten Stabes.<br />

sDK ¼ sD<br />

b k<br />

Kerb-Dauerfestigkeit<br />

Beispiel:<br />

sbW, E295 ¼ 245 N=mm 2 (Tabelle 5.8)<br />

sbWK ¼ sbW<br />

b k<br />

245<br />

¼<br />

N<br />

mm2 ¼ 136,1<br />

1,8<br />

N<br />

mm2 Hinweis: Man rechnet mit einem Abzug<br />

von 10% bei geschliffener Oberfläche,<br />

von 20% bei geschlichteter Oberfläche und<br />

von 30% bei Walz-, Glüh- oder Gusshaut.<br />

1) Beachte: Zu den Rechnungen nach der FKM-Richtlinie (siehe 5.12.3.5) wird mit der Kerbwirkungszahl Kf gearbeitet.

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