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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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5.11 Zusammengesetzte Beanspruchung 369<br />

Alle Festigkeitshypothesen zur Lösung dieses Problems<br />

laufen darauf hinaus, mit Hilfe einer so genannten<br />

Vergleichsspannung sv die gemeinsame<br />

Wirkung der beiden ungleichartigen Spannungen<br />

zu erfassen. Die Vergleichsspannung wird auch<br />

ideelle Spannung genannt.<br />

Hier wird mit der Vergleichsspannung nach der<br />

Hypothese der größten Gestaltänderungsenergie<br />

gearbeitet, weil sie mit Versuchsergebnissen gut<br />

übereinstimmt. Die geometrische Addition beider<br />

Spannungen nach der vorherigen Ûberlegung ist<br />

noch erkennbar.<br />

Der bei tt stehende Faktor a0 heißt Anstrengungsverhältnis.<br />

Es ist abhängig von den Grenzfestigkeitswerten<br />

für den betreffenden Werkstoff.<br />

Für Wellen aus Stahl ist das Verhältnis der zulässigen<br />

Spannungen in Abhängigkeit vom jeweiligen<br />

Belastungsfall annähernd bekannt, so dass man die<br />

angegebenen Werte für a0 einsetzen kann.<br />

Der Begriff Belastungsfall wird im Abschnitt<br />

5.12.2.3 (Seite 376) erläutert.<br />

5.11.4.2 Vergleichsmoment Mv<br />

Für Wellen mit Kreis- oder Kreisringquerschnitt<br />

lässt sich die Gleichung für die Vergleichsspannung<br />

weiter entwickeln. Dazu werden für die<br />

Spannungen sb und tt entsprechend den zugehörigen<br />

Hauptgleichungen, die Quotienten aus dem<br />

Kraftmoment und dem Widerstandsmoment eingesetzt.<br />

Die Gleichungen für axiales und polares Widerstandsmoment<br />

bei Kreis- und Kreisringquerschnitten<br />

zeigen, dass das polare Widerstandsmoment<br />

Wp doppelt so groß ist wie das axiale Widerstandsmoment<br />

WðWp ¼ 2WÞ, so dass im Nenner der<br />

Torsions-Hauptgleichung Wp durch 2W ersetzt<br />

werden kann.<br />

Hinweis: Bekannt geworden sind vor allem<br />

die Dehnungshypothese, die Schubspannungshypothese<br />

und die Hypothese der<br />

größten Gestaltänderungsenergie.<br />

sv ¼<br />

ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi<br />

sb 2 þ 3ða0ttÞ 2<br />

q<br />

a0 ¼ sb Grenz<br />

1,73tGrenz<br />

sb zul<br />

Anstrengungsverhältnis<br />

a0 ¼ 1 wenn sb und tt im gleichen<br />

Belastungsfall wirken<br />

a0 ¼ 0,7 wenn sb wechselnd (III) und tt<br />

schwellend (II) wirkt (Hauptfall<br />

bei Wellen, weil die Randfasern<br />

während jeder Wellenumdrehung<br />

einmal unter þsb und einmal<br />

unter sb stehen.<br />

sv ¼<br />

sb ¼ Mb<br />

sv ¼<br />

ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi<br />

sb 2 þ 3ða0ttÞ 2<br />

q<br />

tt ¼ MT<br />

¼<br />

Wp<br />

MT<br />

W<br />

2W eingesetzt:<br />

sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi<br />

Mb<br />

W<br />

2<br />

MT<br />

þ3 a0<br />

2W<br />

Beispiel:<br />

Für den Kreisquerschnitt ist<br />

pd 3<br />

W ¼<br />

32<br />

und<br />

3 pd<br />

Wp ¼<br />

16<br />

also auch<br />

Wp ¼ 2 pd3<br />

¼ 2W<br />

32<br />

2

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