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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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5.10 Beanspruchung auf Knickung 359<br />

5.10.5 Knickung im Stahlbau<br />

5.10.5.1 Vorschriften<br />

Die in den vorhergehenden Abschnitten entwickelten<br />

Knickungsgleichungen gelten nicht für die<br />

Druckstäbe im Stahlbau. Hier sind die Berechnungsverfahren<br />

und die dabei verwendeten Gleichungen<br />

in Normen vorgeschrieben.<br />

5.10.5.2 Tragsicherheitsnachweis bei<br />

einteiligen Knickstäben<br />

Nach DIN 18 800, Teil 2, muss die so genannte<br />

Tragsicherheit nachgewiesen werden. Tragsicherheit<br />

besteht dann, wenn in der Ausweichrichtung<br />

des Stabquerschnitts bei mittiger Druckbelastung<br />

die Bedingung der Tragsicherheits-Hauptgleichung<br />

erfüllt ist. Die dazu erforderlichen Berechnungen<br />

enthält der Arbeitsplan (AP) in 5.10.5.4.<br />

5.10.5.3 Herleitung einer Entwurfsformel<br />

(Zugeschnittene Größengleichung)<br />

Der Tragsicherheitsnachweis nach DIN 18 800 ist<br />

nur möglich, wenn die geometrischen Größen des<br />

Knickstabs bekannt sind (Querschnittsfläche A und<br />

axiales Flächenmoment I). Man nimmt daher versuchsweise<br />

einen Stabquerschnitt (Profil) an oder<br />

verwendet die folgende Entwurfsformel zur Profilermittlung.<br />

Sie wird hier aus der für elastische<br />

Knickung gültigen Eulergleichung entwickelt.<br />

Für die überschlägige Querschnittsbestimmung<br />

nimmt man eine Sicherheit an, z. B. v ¼ 3. Mit<br />

dem Elastizitätsmodul für Baustahl E ¼ 210 000<br />

N/mm 2 und 10 3 N ¼ 1 kN fasst man die Konstanten<br />

zusammen und erhält die Entwurfsformel.<br />

5.10.5.4 Arbeitsplan (AP) zum Tragsicherheitsnachweis<br />

bei einteiligen Knickstäben<br />

Sind sowohl die Belastung F des Knickstabs als<br />

auch das Stabprofil bekannt, bestimmt man der<br />

Reihe nach die folgenden Größen:<br />

Bis zum Erscheinen einer Europäischen<br />

Norm (EN) gilt für die Ausbildung von<br />

Druckstäben die Norm DIN 18 800 vom Nov.<br />

1990. Diese ersetzt die DIN 4114 von 1953,<br />

in der für die Knickungsberechnung das so<br />

genannte Omegaverfahren vorgeschrieben<br />

war.<br />

F<br />

jFpl<br />

1<br />

Tragsicherheits-Hauptgleichung<br />

F Belastung (Normalkraft) in Richtung der<br />

Stabachse<br />

Fpl Normalkraft im vollplastischen Zustand<br />

nach AP Nr. 8<br />

j Abminderungsfaktor nach AP Nr. 6<br />

Im Abschnitt 5.10.2 wird die Eulergleichung<br />

entwickelt:<br />

2 vFsK<br />

Ierf ¼<br />

E p2 Ierf v F sK E<br />

mm4 1 N mm N/mm2 Ierf erforderliches axiales Flächenmoment<br />

v Knicksicherheit<br />

F vorhandene Druckkraft (Normalkraft)<br />

sK Knicklänge<br />

E Elastizitätsmodul (Tabelle 5.8, Seite 385)<br />

Ierf ¼<br />

2 3 FsK<br />

210 000 p2 Ierf 1,5 10 3 FsK 2<br />

Entwurfsformel<br />

F Fpl j<br />

N N 1<br />

I F sK<br />

mm 4 kN mm<br />

Gegeben: Stabprofil (z. B. IPE 200), Werkstoff<br />

(z. B. S235JR), Belastung F des Druckstabs<br />

(z. B. F ¼ 50 kN).<br />

Gesucht: Tragsicherheit

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