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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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354<br />

Trägt man entsprechend der Eulergleichung die<br />

Knickspannung sK über dem Schlankheitsgrad l<br />

auf, so ergibt sich eine Hyperbel dritten Grades. Es<br />

wird mit dem Elastizitätsmodul für Stahl gerechnet:<br />

E ¼ 210 000 N=mm 2 ¼ 2,1 10 5 N=mm 2 :<br />

Bekannt ist, dass die Eulergleichung nur gilt, solange<br />

die Knickspannung sK sdP (Proportionalitätsgrenze)<br />

ist. Mit diesem Wert für sdP (für<br />

S235JR etwa 190 N/mm2 ) kann mit einer Waagerechten<br />

im Diagramm die obere und linke Grenze<br />

des Gültigkeitsbereichs für die Eulergleichung<br />

festgelegt werden (elastischer Bereich). Lotet man<br />

vom Schnittpunkt der Waagerechten mit der Euler-<br />

Hyperbel auf die l-Achse, dann wird als einfaches<br />

Kriterium für alle Rechnungen der Grenzschlankheitsgrad<br />

l0 gefunden. Nur mit Schlankheitsgraden<br />

l rechts vom Grenzschlankheitsgrad l0 ist<br />

die Gültigkeit der Eulergleichung gewahrt (siehe<br />

Arbeitsplan 5.10.4, Seite 356).<br />

Ûber die Eulergleichung für die Knickspannung<br />

kann man den Grenzschlankheitsgrad l0 für verschiedene<br />

Werkstoffe in Abhängigkeit von der Proportionalitätsgrenze<br />

sdP berechnen. Da l0 immer<br />

der untere Grenzwert ist, für den die Eulergleichung<br />

gerade noch gilt, wird l0 ¼ lmin geschrieben.<br />

Je höher die Proportionalitätsgrenze sdP des Werkstoffs<br />

liegt, umso kleiner ist der Grenzschlankheitsgrad<br />

l0, das heißt, umso größer wird der Bereich,<br />

für den die Eulergleichung gilt.<br />

Für die wichtigsten Werkstoffe gibt Tabelle 5.3 die<br />

Grenzschlankheitsgrade zur Euler’schen Knickberechnung<br />

an.<br />

Die Eulergleichung gilt nur, solange der errechnete<br />

Schlankheitsgrad l gleich oder größer ist<br />

als der in Tabelle 5.3 angegebene Grenzschlankheitsgrad<br />

l0. Gültigkeitsbereich der Eulergleichung:<br />

s=i ¼ lvorh l0.<br />

Euler-Hyperbel mit Grenzschlankheitsgrad<br />

l0 für S235JR<br />

Beachte: Bei allen Rechnungen nach Euler<br />

muss garantiert sein, dass der vorhandene<br />

Schlankheitsgrad lvorh größer ist als der<br />

Grenzschlankheitsgrad l0:<br />

lvorh > l0<br />

rffiffiffiffiffiffiffi<br />

E<br />

l0 ¼ lmin ¼ p<br />

Eulerbedingung<br />

sdP<br />

Grenzschlankheitsgrad<br />

Beispiel:<br />

Für den Werkstoff Stahl mit<br />

E ¼ 2,1 10 5 N=mm 2 und einer Proportionalitätsgrenze<br />

sdP ¼ 190 N=mm 2 (S235JR)<br />

wird der Grenzschlankheitsgrad:<br />

ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi<br />

rffiffiffiffiffiffiffi<br />

2,1 10<br />

E<br />

l0 ¼ p ¼ p<br />

sdP<br />

5 N<br />

mm2 190 N<br />

mm2 v<br />

u<br />

t<br />

l0 ¼ 104,44<br />

5 Festigkeitslehre

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