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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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336<br />

5.9.7.4 Freiträger mit Mischlast (Einzellast und konstante Streckenlast)<br />

Bei Mischlast haben Biegeträger Strecken- und<br />

Einzellasten zu tragen. Diesen Fall zeigt der<br />

skizzierte Freiträger. Maße und Streckenlast<br />

F 0 ¼ 560 N/m sind dieselben wie bei der vorangegangenen<br />

Ûbung in 5.9.7.3. Zusätzlich wird der<br />

Träger durch die Einzelkraft F1 ¼ 1500 N belastet.<br />

Sie wirkt im Abstand l1 ¼ 3 m vom Einspannpunkt<br />

B unter dem Winkel a ¼ 60 zur Trägerachse.<br />

Biegend wirkt aber nur die rechtwinklig zur<br />

Trägerachse stehende Komponente F1 sin a.<br />

Die waagerechte Komponente F1 cos a muss die<br />

Einspannung in B aufnehmen (FBx ¼ F1 cos a).<br />

Gesucht werden wieder die Querkraftfläche und<br />

eine Gleichung für das maximale Biegemoment<br />

Mb max an der Einspannstelle B des Trägers.<br />

Mit den Angaben der Lageskizze wird maßstäblich<br />

das Fq, x-Diagramm gezeichnet.<br />

Vom Punkt A an nach rechts fortschreitend setzt<br />

man an die erste Streckenlast F 0 ¼ 560 N/m die<br />

Kraftkomponente F1 sin a ¼ 1299 N an. Danach<br />

folgen auf ihren Wirklinien die restlichen drei<br />

Streckenlasten und zum Abschluss die im Einspannquerschnitt<br />

B wirkende Gleichgewichtskraft<br />

FBy ¼ F 0 l þ F1 sin a.<br />

Die gesamte Querkraftfläche Aq setzt sich aus der<br />

Dreieckfläche Aq1 ¼b F 0 l 2 =2 und der Parallelogrammfläche<br />

F1 sin a l1 zusammen. Mbmax an der<br />

Einspannstelle B entspricht dem Inhalt dieser beiden<br />

Teilflächen. Es kann also die Berechnungsgleichung<br />

sofort aufgeschrieben werden.<br />

Man wäre zu der Gleichung für Mb max auch auf<br />

anderem Weg gekommen.<br />

Man hätte die Querkraftfläche nacheinander für<br />

den Träger mit konstanter Streckenlast F 0 und für<br />

die Einzelbelastung F1 sin a zeichnen können. Der<br />

Grundgedanke dazu: Der Träger wird erst allein<br />

mit der Streckenlast und danach allein mit der Einzelkraft<br />

belastet (Ûberlagerungsprinzip).<br />

Lageskizze des Freiträgers mit Mischlast<br />

Die Auswertung der Gleichgewichtsbedingungen<br />

ergibt:<br />

FBx ¼ 705 N FBy ¼ 3540 N<br />

M ðBÞ ¼ 8377 Nm<br />

Fq, x-Diagramm<br />

Aq ¼ Aq1 þ Aq2 ¼b Mb max<br />

Mb max ¼ F 0 l 2<br />

2 þ F1 sin al1<br />

Maximales Biegemoment<br />

5 Festigkeitslehre<br />

Hinweis: Das Verfahren, Belastungen schrittweise<br />

aufzusetzen, heißt Ûberlagerungsverfahren<br />

(auch: Ûberlagerungsprinzip oder<br />

Superpositionsprinzip).

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