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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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324<br />

5.8.3 Formänderung bei Torsion<br />

Zwei benachbarte Querschnitte einer Welle werden<br />

durch Torsionsbeanspruchung gegeneinander verdreht.<br />

Bringt man vor der Verformung auf der Welle<br />

mit der Wellenlänge l den Kreidestrich AB an,<br />

dann wird daraus nach der Verformung die Schraubenlinie<br />

AC. Zugleich dreht sich der Radius OB<br />

um den Kreismittelpunkt O in die Stellung OC,<br />

das heißt, die beiden Stirnflächen der Welle haben<br />

sich um den Verdrehwinkel j gegeneinander verdreht.<br />

Die stärkste Verformung zeigt die Randfaser: Das<br />

Stoffteilchen in B durchläuft die Formänderung b<br />

(Bogen BC _<br />

).<br />

Im Bereich der elastischen Formänderung gilt<br />

auch bei Torsion das Hooke’sche Gesetz, in das<br />

die entsprechenden Größen der Torsionsbeanspruchung<br />

eingesetzt werden. Man setzt für<br />

Zugspannung s ) Torsionsspannung tt<br />

Formänderung Dl ) Formänderung b<br />

Stablänge l0 ) Wellenlänge l<br />

Stoffkonstante E ) Stoffkonstante G<br />

(Elastizitätsmodul) (Schubmodul)<br />

Das Bogenstück BC _<br />

¼ b ist vom Radius r abhängig.<br />

Es ist einfacher, mit dem Verdrehwinkel j in<br />

Grad zu rechnen. Zwischen b und j besteht eine<br />

Beziehung, die man aus der Skizze für die Formänderung<br />

(oben) ablesen kann.<br />

Es wird nun in die Gleichung j ¼ b 180 =pr der<br />

Wert b ¼ tt l=G nach dem Hooke’schen Gesetz<br />

eingesetzt.<br />

Für tt kann man auch tt ¼ MT=Wp und für<br />

Wp r ¼ Ip einsetzen und damit drei Formänderungsgleichungen<br />

für Torsionsbeanspruchung entwickeln.<br />

Man erkennt aus den Gleichungen, dass bei Stahlwellen<br />

der Verdrehwinkel j unabhängig von der<br />

Werkstoffgüte ist, denn der Schubmodul G ist für<br />

alle Stahlsorten gleich groß (siehe Tabelle 5.8,<br />

Seite 385).<br />

tt ¼ b<br />

l G , s ¼ Dl<br />

E<br />

l0<br />

Hooke’sches<br />

Gesetz für<br />

Torsion<br />

Hooke’sches<br />

Gesetz für<br />

Zug/Druck<br />

Formänderung<br />

bei Torsionsbeanspruchung<br />

Beachte: Der Schubmodul G entspricht<br />

dem Elastizitätsmodul (siehe Tabelle 5.8,<br />

Seite 385) und Abschnitt 5.6.2, Seite 297):<br />

GStahl ¼ 80000 N/mm 2<br />

EStahl ¼ 210000 N/mm 2<br />

b j<br />

¼<br />

2pr 360<br />

b 360<br />

j ¼<br />

2pr<br />

j ¼ b<br />

r<br />

j ¼ ttl<br />

Gr<br />

j ¼ tt l<br />

Gr<br />

180<br />

p<br />

180<br />

p<br />

180<br />

p<br />

j ¼ MT l<br />

Wp rG<br />

j ¼ MT l<br />

IpG<br />

180<br />

p<br />

¼ b<br />

r<br />

180<br />

p<br />

5 Festigkeitslehre<br />

180<br />

p<br />

j tt, G l, r MT<br />

N<br />

mm2 mm Nmm<br />

Wp Ip<br />

mm 3 mm 4

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