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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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5.1 Grundbegriffe 265<br />

Die Welle darf nicht brechen. Sie darf sich aber<br />

auch nicht derart stark verformen (durchbiegen,<br />

verdrehen), dass das Getriebe klemmt oder durch<br />

starken Verschleiß vorzeitig unbrauchbar wird,<br />

z. B. durch eine unzulässig hohe Kantenpressung<br />

in den Lagern. Kantenpressung im Lager infolge der Durchbiegung<br />

Die „von außen“ auf ein Bauteil einwirkenden<br />

Kräfte wie beispielsweise die Umfangskräfte am<br />

Zahnrad, die Stützkräfte in den Lagern und die Gewichtskräfte<br />

nennt man äußere Kräfte. Sie rufen<br />

im Werkstoffgefüge die inneren Kräfte hervor, die<br />

dem Bruch und der Verformung des Bauteils entgegenwirken.<br />

Bevor die Maße für ein Bauteil festgelegt<br />

werden können, müssen Betrag, Richtung<br />

und Richtungssinn der inneren Kräfte bekannt<br />

sein, z. B. die inneren Kräfte im Querschnitt x –x<br />

eines Zahnrades oder eines Hebezeugträgers. Øußere Kräfte rufen innere Kräfte hervor<br />

5.1.2 Das Schnittverfahren zur Bestimmung des inneren Kräftesystems<br />

Die erste und wichtigste Arbeit beim Lösen einer Aufgabe aus dem Bereich der Festigkeitslehre<br />

ist die Beantwortung der Frage, welche inneren Kräfte die Bauteile zu übertragen haben.<br />

Denn von der Art des „inneren Kräftesystems“ hängt es ab, mit welchen Festigkeitsgleichungen<br />

gearbeitet werden muss. Aus der Statik ist bekannt, dass eine Kraft nur dann eindeutig<br />

bestimmt ist, wenn ihr Betrag (z. B. 150 N), ihre Richtung (z. B. waagerecht, senkrecht, in<br />

Richtung der x-Achse) und ihr Richtungssinn (z. B. Druckkraft, Zugkraft) festgelegt worden<br />

ist. Das gilt auch für innere Kräfte. Das Verfahren, mit dem die drei Bestimmungsstücke für<br />

jede innere Kraft ermittelt werden, heißt Schnittverfahren. Es wird an einem einfachen Beispiel<br />

Schritt für Schritt vorgeführt.<br />

Das stabförmige Bauteil mit der Querschnittsfläche<br />

A wird durch die Federkräfte F ¼ 50 N belastet<br />

(äußere Kräfte). Der Stab befindet sich im<br />

Gleichgewicht, das heißt, die beiden Zugkräfte<br />

sind gleich groß (von gleichem Betrag). Sie wirken<br />

auf einer gemeinsamen Wirklinie und sind entgegengesetzt<br />

gerichtet.<br />

a<br />

F = 50 N<br />

b<br />

I<br />

Zugfederbelasteter Rundstab (a),<br />

freigemacht (b)<br />

x<br />

x<br />

A<br />

II<br />

F = 50 N

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