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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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4.10 Mechanische Schwingungen 259<br />

4.10.9.2 Energieminderung durch Dämpfung<br />

Durch die Reibung wird dem schwingenden Körper<br />

Energie in Form von Reibungsarbeit entzogen<br />

(siehe 4.5.4, Seite 206). Beispiel Schwerependel:<br />

Der Pendelkörper schwingt nicht bis zur Ausgangshöhe<br />

zurück, die Amplitude verringert sich von A<br />

auf A1, der Winkel von a auf a1 und die abgeführte<br />

Reibungsarbeit WR entspricht der Höhendifferenz<br />

Dh, was mit dem Energieerhaltungssatz (siehe<br />

4.7.5, Seite 221) nachgewiesen werden kann.<br />

Was für das Schwerependel gilt, kann bei allen<br />

Schwingungsvorgängen beobachtet werden:<br />

Durch Dämpfung wird die Amplitude A jeder<br />

mechanischen Schwingung immer kleiner, weil<br />

sich die Energie des Schwingers laufend um<br />

die Reibungsarbeit WR vermindert.<br />

Soll die Dämpfung überwunden werden, muss<br />

dem schwingenden System dauernd Energie zugeführt<br />

werden.<br />

Aufgabe Nr. 635<br />

4.10.9.3 Energiezufuhr<br />

Ursache jeder Dämpfung ist die dauernde Energieumwandlung<br />

in Reibungsarbeit. Den umgewandelten<br />

Energiebetrag muss man immer wieder ersetzen,<br />

wenn die Amplitude unverändert bleiben oder<br />

der Schwingungsvorgang überhaupt in Gang gehalten<br />

werden soll. Das kann z. B. durch periodisches<br />

Anstoßen des Schwingers geschehen, aber<br />

im richtigen Augenblick, damit der Schwingungsvorgang<br />

nicht gestört wird.<br />

Die Energiezufuhr wird daher am besten durch die<br />

Eigenschwingung des schwingenden Systems gesteuert.<br />

Das nennt man Selbststeuerung oder<br />

Rückkopplung, wie z. B. bei der Pendeluhr durch<br />

Anker und Steigrad. Das Steigrad wird durch die<br />

Uhrfeder angetrieben, ruckt bei jeder Pendelschwingung<br />

um einen Zahn weiter und gibt dabei<br />

einen Energiebetrag über den Anker an das Pendel<br />

ab (Arbeit wird zugeführt).<br />

m<br />

A<br />

α α 1<br />

WE ¼ WA Wab<br />

A 1<br />

Δh<br />

h<br />

Wab ¼ WA WE<br />

Wab ¼ mgh mgðh DhÞ<br />

Wab ¼ mgDh ¼ Reibungsarbeit WR<br />

Anker<br />

Steigrad<br />

Pendel<br />

BE

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