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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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4.9 Dynamik der Drehbewegung (Rotation) 243<br />

Löst man die Gleichung nach Dv=Dt auf, und beacht,<br />

dass jeder Quotient aus einer Geschwindigkeitsänderung<br />

und dem zugehörigen Zeitabschnitt<br />

eine Beschleunigung darstellt, dann erhält man die<br />

Gleichung für den Betrag der Zentripetalbeschleunigung<br />

az. Eine zweite Form findet man, indem<br />

nach 4.2.7 (Seite 179) für vu ¼ rs w eingesetzt<br />

wird. Die Zentripetalbeschleunigung az ist zum<br />

Drehmittelpunkt gerichtet.<br />

Ursache jeder Beschleunigung ist nach dem dynamischen<br />

Grundgesetz immer eine resultierende Kraft<br />

Fres ¼ ma. Diese Kraft heißt hier Zentripetalkraft<br />

Fz. Sie steht nach d’Alembert im Gleichgewicht<br />

mit der entgegengesetzt gerichteten Trägheitskraft<br />

des Körpers, die Fliehkraft oder Zentrifugalkraft<br />

heißt. Diese Kräfte haben Bedeutung bei Fliehkraftreglern,<br />

Kreiselpumpen, Unwuchten, Schleudergussverfahren,<br />

Kurvenfahrten von Fahrzeugen<br />

usw.<br />

4.9.7.2 Ûbungen zur Fliehkraft<br />

1. Ûbung: Eine Rennstrecke soll in einer Kurve<br />

vom Radius rs ¼ 400 m eine Geschwindigkeit von<br />

v ¼ 280 km/h ermöglichen, ohne dass an den Reifen<br />

seitliche Reibungskräfte abgestützt werden<br />

müssen. Dazu muss der Neigungswinkel a der<br />

Fahrbahn so groß werden, dass die Resultierende<br />

aus Fliehkraft Fz und Gewichtskraft FG in Normalenrichtung<br />

auf der Fahrbahn steht.<br />

Welchen Neigungswinkel a muss die Fahrbahn erhalten?<br />

Lösung: Der Neigungswinkel a der Fahrbahndecke<br />

zur Horizontalen tritt auch im Krafteck auf,<br />

und zwar zwischen Gewichtskraft FG und Resultierender<br />

Fres.<br />

Die Entwicklung der Gleichung zeigt, dass der<br />

Neigungswinkel a der Fahrbahn unabhängig ist<br />

von der Masse m des Fahrzeugs, jedoch nicht von<br />

der Fallbeschleunigung g.<br />

Dv<br />

Dt ¼ az ¼ vuvu<br />

2<br />

vu<br />

¼<br />

rs rs<br />

2<br />

vu<br />

az ¼ ¼ rsw<br />

rs<br />

2<br />

Zentripetalbeschleunigung<br />

Beachte: rs ist der Radius des Kreises, auf<br />

dem der Schwerpunkt des Körpers umläuft.<br />

Fres ¼ ma<br />

Fres ¼ Fz<br />

a ¼ az<br />

Fz ¼ maz ¼ mrs w 2 ¼ m<br />

Zentripetalkraft<br />

tan a ¼ Fz<br />

2<br />

vu<br />

m<br />

rs ¼<br />

FG mg<br />

tan a ¼ v2<br />

grs<br />

a ¼ arctan v2<br />

grs<br />

az vu rs w<br />

m<br />

s 2<br />

m<br />

s<br />

vu 2<br />

rs<br />

m<br />

Fz m az rs w vu<br />

N ¼ kgm<br />

s 2<br />

kg m rad<br />

m<br />

s2 s<br />

m<br />

s<br />

rad<br />

s<br />

vu ¼ v gesetzt<br />

280 m<br />

3,6 s<br />

a ¼ arctan<br />

9,81 m ¼ 57<br />

400 m<br />

s2 2

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