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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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242<br />

4.9.7 Fliehkraft<br />

4.9.7.1 Zentripetalbeschleunigung und Zentripetalkraft<br />

Nach dem Trägheitsgesetz bewegt sich jeder Körper<br />

mit konstanter Geschwindigkeit (v ¼ konstant)<br />

auf geradliniger Bahn weiter, solange keine resultierende<br />

Kraft auf ihn einwirkt. Dann bleibt also<br />

nicht nur der Betrag des Geschwindigkeitsvektors<br />

erhalten (z. B. v ¼ 4 m/s), sondern auch Richtung<br />

und Richtungssinn.<br />

Soll sich ein Körper auf einer kreisförmigen Bahn<br />

bewegen, dann kann zwar der Betrag der Geschwindigkeit<br />

vu (Umfangsgeschwindigkeit) gleich<br />

groß bleiben (vu ¼ konstant), aber die Richtung des<br />

Geschwindigkeitsvektors ändert sich laufend.<br />

Es soll nun der Betrag der zum Mittelpunkt M gerichteten<br />

Zentripetalbeschleunigung az bestimmt<br />

werden:<br />

Bei gleichförmiger Kreisbewegung bleibt der Betrag<br />

der Umfangsgeschwindigkeit gleich groß, also<br />

vu1 ¼ vu2 ¼ vu, jedoch hat sich ihre Richtung auf<br />

dem Weg von P1 nach P2 geändert. In beiden<br />

Punkten ist vu tangential gerichtet. Der Kreisbogen<br />

_<br />

P1P2 muss entsprechend der Grundgleichung für<br />

die gleichförmige Bewegung gleich vu Dt sein,<br />

also _ P1P2 ¼ vu Dt.<br />

Der Radius des Kreises wird mit rs bezeichnet, um<br />

schon hier deutlich zu zeigen, dass immer die Umlaufbahn<br />

des Massenschwerpunkts eines Körpers<br />

zu betrachten ist.<br />

Man zeichnet sich nun die beiden Geschwindigkeitsvektoren<br />

in den beiden Punkten P1 und P2 heraus<br />

(Parallelverschiebung) und bezeichnt die Endpunkte<br />

der Geschwindigkeitspfeile mit P 0 1 und P02 .<br />

Aus der Øhnlichkeit der beiden schraffierten Dreiecke<br />

kann die Verhältnisgleichung herausgelesen<br />

werden.<br />

Für sehr kleine Zeitabschnitte Dt kann man<br />

_<br />

P 0 1P02 ¼ P01 P02 setzen. Die Richtungsänderung der<br />

beiden Geschwindigkeitsvektoren vu1, vu2 ist der<br />

Vektor der Geschwindigkeitsänderung Dv. Damit<br />

wird die Verhältnisgleichung entsprechend umgeschrieben.<br />

Beachte: Wichtig ist für die folgende Betrachtung,<br />

dass jeder Körper ohne äußere<br />

Einflüsse von sich aus bestrebt ist, die gerade<br />

Bewegungsbahn beizubehalten.<br />

Beachte: Auch bei gleichförmiger Kreisbewegung<br />

muss der umlaufende Körper dauernd<br />

in Richtung zum Mittelpunkt hin abgelenkt<br />

werden: Das ist ein<br />

Beschleunigungsvorgang und es gilt<br />

Fres ¼ ma.<br />

_<br />

P1P2<br />

rs<br />

Tangente<br />

M’<br />

n( ω)<br />

r s<br />

_<br />

P<br />

¼<br />

0 1P02 vu<br />

_<br />

P1P2 ¼ vu Dt<br />

P 0 1 P0 2<br />

vu Dt<br />

rs<br />

¼ Dv<br />

¼ Dv<br />

vu<br />

Δϕ<br />

P 1<br />

a z<br />

M<br />

v u2<br />

Δϕ<br />

P’ 2<br />

v u1<br />

Normale<br />

4 Dynamik<br />

a z<br />

P’ 1<br />

v u1<br />

s=vu t<br />

P 2<br />

v u2<br />

v=v<br />

u2 –v u1,<br />

denn v u1 + v<br />

= vu2

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