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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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236<br />

4.9.2.3 Verschiebesatz (Steiner’scher Satz)<br />

Die Berechnungsgleichungen für Trägheitsmomente<br />

J in Tabelle 4.5 (Seite 235) wurden für die<br />

Schwerachsen der Körper entwickelt, so wie bei<br />

der Herleitung der Gleichung Jx ¼ 0,5rpr 4 h für<br />

den Kreiszylinder. Diese Gleichungen gelten also<br />

für den Fall, dass die Körperschwerachse zugleich<br />

Drehachse ist.<br />

Decken sich Körperschwerachse x x und Drehachse<br />

0–0 (Bezugsachse) nicht, wie z. B. beim<br />

Kurbelzapfen (Kreiszylinder) auf der Kurbelscheibe,<br />

dann muss man das Trägheitsmoment J0 des<br />

Teilkörpers (Kurbelzapfen) in Bezug auf die parallele<br />

Drehachse 0–0 nach dem Verschiebesatz von<br />

Steiner bestimmen. Das ist das gleiche Verfahren<br />

wie z. B. bei der Biegebeanspruchung in der Festigkeitslehre,<br />

wenn die Flächenschwerachse der<br />

Teilfläche nicht zugleich Biegeachse der ganzen<br />

Fläche ist (siehe 5.7.6, Seite 313).<br />

Zur Herleitung des Verschiebesatzes geht man von<br />

der uneingeschränkt gültigen Definitionsgleichung<br />

für das Trägheitsmoment aus, hier bezogen auf die<br />

Drehachse 0–0. Der Abstand der Teilmasse Dm<br />

von der Bezugsachse beträgt jetzt l þ rn, wie die<br />

Skizze der Kurbelscheibe zeigt.<br />

Das erste Glied der gefundenen Gleichung führt<br />

zum Produkt ml 2 , weil SDm ¼ m ¼ Masse des<br />

Kurbelzapfens ist.<br />

Das zweite Glied wird null, weil SDmnrn ¼ 0 ist.<br />

SDmn rn ist die Summe der statischen Momente<br />

aller Teilmassen bezogen auf die Schwerachse des<br />

Körpers. Diese Momentensumme ist gleich null<br />

(siehe Momentensatz und Schwerpunktslehre).<br />

Das dritte Glied erkennt man sofort: Es ist das<br />

Trägheitsmoment Jx des Teilkörpers (Kurbelzapfen)<br />

in Bezug auf die eigene Schwerachse (Jx ¼ Js<br />

nach Tabelle 4.5).<br />

In Tabelle 4.5 (Seite 235) sind die x-Achsen<br />

und die z-Achsen Schwerachsen der Körper.<br />

Jx ist das Trägheitsmoment des Körpers bezogen<br />

auf die Schwerachse x x usw.<br />

x x Schwerachse des Kreiszylinders<br />

0–0 Drehachse (Bezugsachse)<br />

rn<br />

Dmn<br />

l<br />

zu Dmn gehöriger Radius<br />

beliebige Teilmasse<br />

Abstand Schwerachse-Drehachse<br />

(Bezugsachse)<br />

J0 ¼ Summe aller Teilmassen mal Abstandsquadrat<br />

J0 ¼ SDmnðl þ rnÞ 2<br />

J0 ¼ SDmnðl 2 þ 2lrn þ rn 2 Þ<br />

J0 ¼ l 2 SDmn þ 2lSDmn rn þ SDmn rn |fflfflfflffl{zfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl}<br />

1: Glied 2: Glied<br />

2<br />

|fflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflffl}<br />

3: Glied<br />

l 2 SDmn ¼ l 2 m ¼ ml 2<br />

2l SDmn rn ¼ 2l 0 ¼ 0<br />

SDmn rn 2 ¼ Jx ¼ Js<br />

4 Dynamik<br />

Js ist das Trägheitsmoment des Körpers bezogen<br />

auf die eigene Schwerachse. Es kann Jx,<br />

Jz oder J0 nach Tabelle 4.5 sein.

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