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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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4.9 Dynamik der Drehbewegung (Rotation) 233<br />

Das auf einen Körper vom Trägheitsmoment J<br />

einwirkende resultierende Drehmoment Mres ist<br />

gleich dem Produkt aus dem Trägheitsmoment<br />

J und der Winkelbeschleunigung a (Winkelverzögerung)<br />

des Körpers.<br />

Der Vergleich mit dem dynamischen Grundgesetz<br />

Fres ¼ ma zeigt:<br />

Das resultierende Drehmoment entspricht der<br />

resultierenden Kraft (Mres ¼b Fres), das Trägheitsmoment<br />

entspricht der Masse des Körpers (J ¼b m)<br />

und die Winkelbeschleunigung entspricht der Beschleunigung<br />

(a ¼b a).<br />

4.9.2 Trägheitsmoment J und Trägheitsradius i<br />

4.9.2.1 Definition des Trägheitsmomentes<br />

In der Herleitung des dynamischen Grundgesetzes<br />

für die Drehung eines Körpers entstand der Summenausdruck<br />

SDmnrn 2 ,dermitTrägheitsmoment J<br />

bezeichnet wird:<br />

Multipliziert man jede Teilmasse Dm eines<br />

Körpers mit dem Quadrat ihres Abstands von<br />

der Drehachse, dann ergibt die Summe dieser<br />

Produkte das Trägheitsmoment J dieses Körpers.<br />

Die Einheit des Trägheitsmoments J ergibt sich<br />

wie gewohnt aus der Definitionsgleichung:<br />

Mit den kohärenten Einheiten kg und m erhält<br />

man hier das Kilogramm-Meterquadrat (kg m2 ).<br />

Natürlich kann auch mit jedem anderen Produkt<br />

aus einer gesetzlichen Masseneinheit und dem<br />

Quadrat einer gesetzlichen Längeneinheit gerechnet<br />

werden.<br />

Mit Hilfe der Gesetze der Integralrechnung hat<br />

man für geometrisch einfache Körper die Berechnungsgleichungen<br />

für das Trägheitsmoment<br />

entwickelt (siehe Tabelle 4.5, Seite 235). Für kompliziertere<br />

Körper bestimmt man das Trägheitsmoment<br />

z. B. durch Schwingungsversuche (siehe<br />

Fußnote Seite 205).<br />

resultierendes<br />

Drehmoment<br />

Mres<br />

Mres ¼ Ja<br />

¼ Trägheitsmoment<br />

J<br />

Winkelbeschleunigung<br />

a<br />

Dynamisches Grundgesetz für Drehung<br />

Mres ¼b Fres J ¼b m a ¼b a<br />

Fres ¼ ma<br />

Mres ¼ Ja<br />

Mres ¼ aSDmn rn 2 ¼ a J<br />

siehe auch 4.3.1, Seite 182<br />

und 4.6.1, Seite 213.<br />

J ¼ Dm1 r1 2 þ Dm2 r2 2 þ Dm3 r3 2 þ ...þ Dmn rn 2<br />

J ¼ SDmn rn 2<br />

ðJÞ ¼ðmÞðr 2 Þ<br />

ðJÞ ¼kg m 2<br />

Mres J a<br />

kg m2<br />

Nm ¼<br />

s2 kg m2 rad<br />

s2 J Dm r<br />

kg m2 kg m<br />

Beispiel:<br />

J ¼ 0,004 kg m 2 ¼ 0,004 10 3 g 10 6 mm 2<br />

J ¼ 4 10 6 gmm 2 ¼ 4 10 4 gcm 2 ¼ 40 000 g cm 2<br />

Beispiel:<br />

Für einen Kreiszylinder wird in Bezug auf<br />

seine Längsachse mit m ¼ 10 kg und<br />

r ¼ 200 mm nach Tabelle 4.5, Seite 235:<br />

Jx ¼ 1<br />

2 mr2 ¼ 1<br />

2 10 kg ð0,2 mÞ2 ¼ 0,2 kg m 2

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