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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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4.8 Gerader zentrischer Stoß 225<br />

4.8.3 Elastischer Stoß<br />

Elastische Körper verformen sich beim Stoß<br />

federnd. Nach dem Stoß ist die Verformung<br />

vollständig zurückgegangen. Auch die Verluste<br />

infolge äußerer und innerer Reibung werden vernachlässigt.<br />

Zwei Kugeln bewegen sich in gleichem Richtungssinn<br />

auf gemeinsamer Bahn. Stößt die<br />

schnellere Kugel mit der Masse m1 und der<br />

Geschwindigkeit v1 auf die langsamere Kugel mit<br />

der Masse m2 und der Geschwindigkeit v2, so wird<br />

beim Stoß die schnellere Kugel verzögert und die<br />

langsamere Kugel beschleunigt.<br />

Zur Berechnung der Geschwindigkeiten c1, c2<br />

beider Kugeln nach dem Stoß wird der gesamte<br />

Stoßvorgang in zwei Abschnitte unterteilt.<br />

Erster Stoßabschnitt (Zusammendrücken)<br />

Er beginnt mit der Berührung der Kugeln und<br />

endet, wenn ihr Abstand ein Minimum (lmin)<br />

geworden ist (siehe F; s-Diagramm). Dabei verformen<br />

sich die Kugeln. Die Formänderungsarbeit<br />

W1 wird der kinetischen Energie der schnelleren<br />

Kugel entzogen.<br />

Am Ende des ersten Stoßabschnitts besitzen beide<br />

Kugeln dieselbe Geschwindigkeit c.<br />

Zweiter Stoßabschnitt (Entspannen)<br />

Er beginnt beim Abstandsminimum lmin der Kugelmittelpunkte<br />

und endet mit der Trennung der<br />

Kugeln. Dabei wird die durch die Abplattung der<br />

Kugeln gespeicherte Spannungsenergie verlustlos<br />

an die Kugel 2 abgegeben (E2 ¼ E1). Kugel 1<br />

ändert dabei ihre Geschwindigkeit von c auf c1<br />

und Kugel 2 von c auf c2.<br />

Beim Entspannen wirkt auf beide Kugeln der gleiche<br />

Kraftstoß wie beim Zusammendrücken. Folglich<br />

ist für jede der beiden Kugeln die Geschwindigkeitsänderung<br />

in beiden Stoßabschnitten gleich<br />

groß: v1 c ¼ c c1 und c v2 ¼ c2 c. Aus<br />

dieser Erkenntnis kann eine Gleichung für die<br />

Geschwindigkeit c1 der Kugel 1 nach dem Stoß<br />

entwickelt werden; in gleicher Weise erhält man<br />

die entsprechende Gleichung für die Kugel 2.<br />

Merkmale des elastischen Stoßes:<br />

Keine bleibende Formänderung nach dem<br />

Stoß, vollständige Trennung der Körper voneinander<br />

nach dem Stoß, verlustfreier Energieaustausch.<br />

Nach dem Impulserhaltungssatz bleibt die<br />

Summe der Impulse (Bewegungsgrößen)<br />

konstant:<br />

vor dem nach dem ersten<br />

Stoß<br />

zfflfflfflfflfflfflfflffl}|fflfflfflfflfflfflfflffl{<br />

¼<br />

Stoßabschnitt<br />

zfflfflfflfflfflffl}|fflfflfflfflfflffl{<br />

m1c þ m2c<br />

m1v1 þ m2v2<br />

c ¼ m1v1 þ m2v2<br />

m1 þ m2<br />

Für Kugel 1 gilt:<br />

v1 c ¼ c c1 daraus folgt:<br />

c1 ¼ 2c v1 ¼ 2 m1v1 þ m2v2<br />

m1 þ m2<br />

Geschwindigkeit<br />

beider Körper am<br />

Ende des ersten<br />

Stoßabschnitts<br />

v1<br />

¼ 2ðm1v1 þ m2v2Þ ðm1 þ m2Þ v1<br />

m1 þ m2<br />

¼ m1v1 þ 2m2v2 m2v1<br />

m1 þ m2<br />

¼ ðm1 m2Þ v1 þ 2m2v2<br />

m1 þ m2<br />

c1 ¼ ðm1 m2Þ v1 þ 2m2v2<br />

m1 þ m2<br />

c2 ¼ ðm2 m1Þ v2 þ 2m1v1<br />

m1 þ m2<br />

Geschwindigkeiten beider Körper<br />

nach dem Stoß

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