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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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218<br />

4.7 Energie<br />

4.7.1 Energie, Begriffsbestimmung und Einheit<br />

Unter bestimmten Bedingungen sind feste Körper,<br />

Flüssigkeiten und Gase in der Lage, von sich aus<br />

Arbeit zu verrichten. Das ist immer dann der Fall,<br />

wenn an ihnen selbst vorher eine Arbeit aufgebracht<br />

wurde. Die im Körper „gespeicherte“ Arbeit<br />

kann dann „abgerufen“ werden:<br />

Die im Körper gespeicherte Arbeitsfähigkeit<br />

heißt Energie E des Körpers.<br />

Kurz: Energie gleich Arbeitsfähigkeit.<br />

Die Energie ist wie die Arbeit ein Skalar,<br />

mehrere Energiebeträge dürfen also algebraisch<br />

addiert werden.<br />

Nach dem Ursprung des Arbeitsvermögens der<br />

Körper unterscheidet man drei mechanische Energiearten:<br />

die potenzielle Energie (Höhenenergie),<br />

die kinetische Energie (Bewegungsenergie) und<br />

die Spannungsenergie (Verformungsenergie) elastischer<br />

Körper.<br />

Darüber hinaus gibt es noch andere Energiearten,<br />

z. B. Wärmeenergie, chemische Energie (in allen<br />

Brennstoffen), Atomenergie, Druckenergie, elektrische<br />

Energie, Strahlungsenergie (z. B. von der<br />

Sonne).<br />

Die verschiedenen Energiearten können ineinander<br />

überführt werden. Man spricht dann von Energieumwandlung,<br />

meint aber damit nicht nur die<br />

Umwandlung von einer Energieart in eine andere,<br />

sondern auch die Umwandlung von Energie in<br />

mechanische Arbeit und umgekehrt.<br />

Bei jeder technischen Energieumwandlung treten<br />

„Verluste“ auf. Das heißt nicht, dass Energie „verschwindet“,<br />

man meint damit nur, dass ein Teil der<br />

Anfangsenergie für den beabsichtigten technischen<br />

Zweck verloren geht.<br />

4 Dynamik<br />

Beispiele:<br />

Der herabfallende Bär eines Fallhammers<br />

verformt das Schmiedestück, verrichtet also<br />

Verformungsarbeit (Formänderungsarbeit).<br />

Ein fahrendes Auto prallt auf ein Hindernis.<br />

Es verrichtet Formänderungsarbeit.<br />

Eine vorher gespannte Schraubenfeder hebt<br />

ein Werkstück. Sie verrichtet Hubarbeit.<br />

Beispiele:<br />

Der Bär des Fallhammers hatte in seiner<br />

oberen Ruhelage potenzielle Energie<br />

(Höhenenergie, Energie der Lage).<br />

Das fahrende Auto besaß vor dem Aufprall<br />

kinetische Energie (Bewegungsenergie).<br />

Gespannte Federn aller Art besitzen Spannungsenergie<br />

(Verformungsenergie).<br />

Beispiele:<br />

Die chemische Energie im Brennstoff wird in<br />

Wärme umgewandelt, ebenso die Strahlungsenergie<br />

der Sonne.<br />

Jede Reibung erzeugt Wärme: Reibungsarbeit<br />

wird in Wärme umgewandelt (Temperaturerhöhung<br />

der Maschinenteile).<br />

Bei technischen Vorgängen ist der Arbeitsaufwand<br />

immer größer als der Nutzen. Diese<br />

Tatsache führte zur Festlegung des Begriffes<br />

Wirkungsgrad (siehe 4.5.6, Seite 210).

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