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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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4.5 Arbeit, Leistung, Wirkungsgrad 211<br />

Zur Beurteilung der Verluste in Maschinen, in einzelnen<br />

Maschinenteilen und Vorrichtungen hat<br />

man den Wirkungsgrad definiert:<br />

Der Wirkungsgrad h ist das Verhältnis der<br />

Nutzarbeit Wn (Nutzleistung Pn) zur aufgewendeten<br />

Arbeit Wa (aufgewendeten Leistung Pa).<br />

Es ist üblich, die aufgewendete Leistung Pa als<br />

Antriebsleistung zu bezeichnen und mit dem Index 1<br />

zu kennzeichnen (Pa ¼ Pan ¼ P1). Die Nutzleistung<br />

Pn wird als Abtriebsleistung mit P2 bezeichnet.<br />

Meistens setzt man nicht die Arbeiten, sondern<br />

die Leistungen ins Verhältnis.<br />

Am Beispiel eines einfachen Getriebes soll untersucht<br />

werden, wie sich der Gesamtwirkungsgrad<br />

hges einer Anlage aus den Einzelwirkungsgraden<br />

zusammensetzt.<br />

Die Antriebsleistung Pan ¼ P1 wird durch die Lagerverluste<br />

in den Lagern 1 und 2 vermindert auf<br />

h Lg1, 2 P1. Das ist zugleich die „neue“ Antriebsleistung,<br />

die in den Zahneingriff einfließt und dort<br />

verringert wird auf h Lg1, 2 h z P1. Dieser Leistungsbetrag<br />

wiederum wird in den Lagern 4 und 5<br />

auf h Lg1, 2 h z h Lg4, 5 P1 reduziert. Das ist die<br />

Abtriebsleistung Pab ¼ P2.<br />

Mit der Ausgangsgleichung h ¼ P2/P1 erhält man<br />

abschließend die Beziehung für den Gesamtwirkungsgrad.<br />

Der Gesamtwirkungsgrad hges einer Maschine,<br />

einer Anlage oder eines physikalischen Vorgangs<br />

ist das Produkt der Einzelwirkungsgrade.<br />

Der Wirkungsgrad wird nicht nur als Dezimalzahl<br />

angegeben, z. B. h ¼ 0,86, sondern auch als Prozentzahl,<br />

z. B. h ¼ 86%.<br />

Aufgaben Nr. 526–542<br />

Nutzarbeit Wn<br />

h ¼<br />

< 1<br />

aufgewendete Arbeit Wa<br />

h ¼ Wn<br />

¼<br />

Wa<br />

Pn<br />

¼<br />

Pa<br />

P2<br />

< 1<br />

P1<br />

Hinweis: Die Wirkungsgraddefinition gilt für<br />

alle technischen Vorgänge, also auch z. B. für<br />

wärmetechnische und chemische Vorgänge.<br />

Allein wegen der immer vorhandenen Reibungswiderstände<br />

kann der Wirkungsgrad<br />

niemals den Wert 1 erreichen.<br />

1, 2, 4, 5 Leistungsverluste durch Reibungsleistung<br />

in den Lagern<br />

(Lagerverluste)<br />

3 Leistungsverlust zwischen den<br />

Zähnen (Zahnverluste)<br />

hges ¼ Pab<br />

¼ hLg1, 2 hz hLg4, 5 ¼<br />

Pan<br />

P2<br />

P1<br />

h ges ¼ h 1 h 2 h 3 ... h n ¼ Pab<br />

Gesamtwirkungsgrad<br />

Beispiele für Wirkungsgrade:<br />

Gleitlager h ¼ 0,98 (98%)<br />

Verzahnung h ¼ 0,98 (98%)<br />

E-Motor h ¼ 0,9 (90%)<br />

Ottomotor h ¼ 0,25 (25%)<br />

Pan<br />

¼ P2<br />

< 1<br />

P1

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