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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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4.5 Arbeit, Leistung, Wirkungsgrad 209<br />

Diskussion der Gleichung für die Reibungsarbeit<br />

WR<br />

Bei der nummerischen Auswertung der Gleichung<br />

können sich positive oder negative Werte oder null<br />

ergeben. Das richtet sich nach dem Wert des Nenners<br />

1 m tan a. Die Reibungszahl m ist immer positiv<br />

mit technisch brauchbaren Werten m > 0<br />

< 0,5. Das gilt auch für Winkelwerte von a 0<br />

< 90 . Negative Werte für die Reibungsarbeit WR<br />

können sich bei großen m- und großen a-Werten ergeben<br />

(physikalisch unbrauchbar). Wird der Nenner<br />

null, dann ist die Reibungsarbeit WR unendlich<br />

groß. Das System ist selbsthemmend.<br />

4.5.5 Leistung P<br />

Ist die mechanische Arbeit W, die zur Ortsveränderung<br />

eines Körpers erforderlich ist bekannt, dann<br />

ist damit noch nichts über die Zeit ausgesagt, in der<br />

diese Arbeit verrichtet wird. Gerade das aber muss<br />

man in der Technik wissen, weil zeitlich geplant werden<br />

muss. Es wurde daher die in der Zeiteinheit (1 s)<br />

verrichtete Arbeit als besondere Größe festgelegt:<br />

Die Leistung P ist der Quotient aus der verrichteten<br />

Arbeit W und der dazu erforderlichen oder<br />

verwendeten Zeit t (Leistung gleich Arbeit<br />

durch Zeit).<br />

Die Leistung ist ein Skalar.<br />

Die gesetzliche und internationale Einheit der<br />

Leistung P ist das Watt W:<br />

1 Watt (Kurzzeichen W) ist gleich der Leistung,<br />

bei der während der Zeit 1 s die Arbeit 1 J umgesetzt<br />

wird.<br />

Mit der Gleichung P ¼ W/t berechnet man die<br />

mittlere Leistung während eines Zeitabschnittes t,<br />

denn es ist unbekannt, ob in der dritten Sekunde<br />

ebenso viel Arbeit verrichtet worden ist wie in der<br />

zwölften Sekunde.<br />

Das Endergebnis wird mit der Einheit Watt (W)<br />

geschrieben, weil dies die gesetzliche Einheit für<br />

die Leistung ist (1 Nm/s ¼ 1 W). Siehe auch Vorsatzzeichen<br />

(Vorsätze) am Ende des Buches.<br />

Bei 1 > m tan a ergeben sich positive Werte<br />

für die Reibungsarbeit (WR > 0). Das ist der<br />

übliche Fall.<br />

Bei 1 ¼ m tan a liegt Selbsthemmung vor<br />

(WR !1).<br />

Bei 1 < m tan a ergeben sich physikalisch<br />

unbrauchbare Werte für die Reibungsarbeit<br />

(WR < 0).<br />

Beispiel:<br />

Zum Heben einer Last ist eine Hubarbeit<br />

Wh ¼ 10000 J erforderlich.<br />

Zur Planung muss man wissen, ob diese<br />

Arbeit mit den vorhandenen Geräten in einer<br />

Stunde oder in einer Minute „geleistet“ werden<br />

kann.<br />

Arbeit W<br />

P ¼<br />

zugehörige Zeit t<br />

P ¼ W<br />

t<br />

J<br />

s<br />

Mittlere Leistung<br />

während der Zeit t<br />

1 J<br />

s<br />

Definitionsgleichung<br />

der Leistung<br />

P W t<br />

Nm<br />

¼ ¼ W J ¼ Nm s<br />

s<br />

Nm<br />

¼ 1 ¼ 1W<br />

s<br />

Die Einheit Watt wurde nach dem englischen<br />

Erfinder der ersten brauchbaren Dampfmaschine<br />

J. Watt (1736–1819) benannt.<br />

1W¼ 1 J Nm<br />

¼ 1<br />

s s ¼ 1m2kg s 3<br />

Beispiel:<br />

Ein Kran hebt einen Körper von der Masse<br />

m ¼ 600 kg auf h ¼ 5mHöhe. Der Vorgang<br />

dauert 100 s. Die Hubgeschwindigkeit v<br />

ändert sich dabei mehrfach.<br />

Ph ¼ Wh mgh<br />

¼<br />

t t ¼<br />

600 kg 9,81 m<br />

5m<br />

s2 100 s<br />

Ph ¼ 294,3 Nm J<br />

¼ 294,3 ¼ 294,3 W<br />

s s<br />

Ph ¼ 0,294 kW mittlere Leistung.

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