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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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4.5 Arbeit, Leistung, Wirkungsgrad 205<br />

Das ist eine wichtige Erkenntnis, denn es ist jetzt<br />

möglich auch die Arbeit W einer veränderlichen<br />

Kraft F zu berechnen. Das entspricht dem Vorgehen<br />

zur Bestimmung des Wegabschnitts bei<br />

der gleichmäßig beschleunigten Bewegung im<br />

v, t-Diagramm. Man zerlegt in solchen Fällen die<br />

Gesamtfläche in berechenbare Teilflächen (Rechtecke,<br />

Trapeze, Dreiecke) und erhält die Gesamtarbeit<br />

als Summe der Teilarbeiten.<br />

F 1<br />

Kraft F<br />

s 1<br />

A 1<br />

F-Linie<br />

A 2<br />

A 3<br />

A 4<br />

Arbeit W =<br />

A +A +A +A<br />

1 2 3 4<br />

s2 s3 s4 Gesamtweg<br />

F 2<br />

Weg s<br />

F, s-Diagramm einer veränderlichen Kraft F<br />

4.5.3 Federarbeit Wf (Formänderungsarbeit) als Arbeit einer veränderlichen Kraft<br />

Wichtigstes Beispiel für die Arbeit einer veränderlichen<br />

Kraft ist die zur Formänderung einer Feder<br />

aufzubringende Arbeit Wf (Federkraft). Bei den<br />

meisten Federn steigt die zur Formänderung erforderliche<br />

Kraft von null gleichmäßig (linear) an.<br />

Die Kraftlinie ist eine ansteigende Gerade; sie<br />

heißt auch Federkennlinie. Angenommen, eine<br />

schon vorgespannte Schraubenzugfeder soll um<br />

Ds verlängert werden. Dann steigt die dazu<br />

erforderliche Zugkraft von F1 auf F2 an. Die<br />

Fläche unter der Federkennlinie hat Trapezform,<br />

das heißt, die Federarbeit kann aus<br />

Wf ¼ðF1 þ F2Þ Ds=2 berechnet werden.<br />

Meistens ist die Federrate R der Feder bekannt,<br />

oder sie wird durch einen Versuch bestimmt1) :<br />

Die Federrate R gibt an, welche Kraft F für<br />

einen Federweg s ¼ 1 mm erforderlich ist.<br />

Formal exakter: Die Federrate ist im elastischen<br />

Bereich der Proportionalitätsfaktor zwischen<br />

Federkraft F und Federweg (Verformungsweg)<br />

s einer Feder: F ¼ Rs.<br />

Mit der Federrate R ¼ F1=s1 ¼ F2=s2 und daraus<br />

F1 ¼ Rs1 sowie F2 ¼ Rs2 kann man eine Gleichung<br />

für die Federarbeit Wf entwickeln, in der<br />

nur die Federrate R und die Federwege s1, s2 enthalten<br />

sind. Wie die Entwicklung zeigt, ergibt sich<br />

das Binom ðs2 þ s1Þðs2 s1Þ ¼s2 2<br />

s1 2 .<br />

ΔF<br />

F 1<br />

Federkraft F<br />

a<br />

s 1<br />

F = 0<br />

0<br />

F-Linie<br />

s 2<br />

A=W f<br />

F 1<br />

Δs<br />

F 2<br />

Federweg s<br />

Federarbeit (Formänderungsarbeit) Wf beim<br />

Spannen einer Schraubenzugfeder<br />

Federkraft F<br />

R ¼<br />

Federweg s<br />

R ¼ DF<br />

Ds<br />

¼ F1<br />

s1<br />

Wf ¼ F1 þ F2<br />

2<br />

¼ F2<br />

¼ ...<br />

s2<br />

Federrate 2)<br />

Ds Federarbeit<br />

Wf ¼ Rs1 þ Rs2<br />

ðs2<br />

2<br />

s1Þ<br />

Wf ¼ R<br />

2 ðs2 þ s1Þðs2 s1Þ<br />

R F s<br />

1) Versuch in A. <strong>Böge</strong>; J. Eichler: Physik: Grundlagen, Versuche, Aufgaben, Lösungen, ViewegþTeubner 2008<br />

2) Bezeichnung Federrate R nach DIN 2089, Nov. 92<br />

N<br />

mm<br />

N mm<br />

F 2

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