03.06.2013 Aufrufe

Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.4 Dynamik der geradlinigen Bewegung (Translation) 189<br />

Die Zustände „Ruhe“ und „gleichförmig geradlinige<br />

Bewegung“ heißen auch „Gleichgewichtszustände“<br />

des Körpers, weil keine resultierende<br />

Kraft auf den Körper wirkt:<br />

Ein Körper befindet sich dann im Gleichgewicht,<br />

wenn die Summe aller an ihm angreifenden<br />

äußeren Kräfte gleich null ist (SF ¼ 0).<br />

Man kann den vorstehenden Satz auch umkehren<br />

und sagen:<br />

Es wirkt immer dann eine resultierende Kraft<br />

Fres auf einen Körper, wenn sich sein Bewegungszustand<br />

(Ruhe oder gleichförmig geradlinige<br />

Bewegung) ändert:<br />

Die resultierende Kraft Fres ist die Ursache<br />

jeder Bewegungsänderung (nach Betrag und<br />

Richtung).<br />

Beispiel:<br />

Ein Körper, der mit v ¼ konstant eine schiefe<br />

Ebene abwärts gleitet, ist genauso „im<br />

Gleichgewicht“ wie der auf horizontaler<br />

Ebene ruhende Körper:<br />

Eine Bewegungsänderung liegt nicht nur<br />

dann vor, wenn sich der Betrag der Geschwindigkeit<br />

ändert (v 6¼ konstant), sondern<br />

auch dann, wenn sich ihre Richtung ändert,<br />

wie bei der gleichförmigen Bewegung eines<br />

Körpers auf der Kreisbahn (siehe Fliehkraft<br />

4.9.7, Seite 242).<br />

Man findet auf der Erde keine Möglichkeit, einen Körper ohne äußere Kraftwirkung in gleichförmiger<br />

Bewegung zu halten, weil niemals die Reibungswiderstände der Bewegung (Unterlage,<br />

Wasser, Luft) ausgeschaltet werden können. Dadurch kommt jeder Körper, der sich<br />

bewegt, früher oder später zur Ruhe, wenn die Triebkraft fehlt, z. B. auch eine Stahlkugel, die<br />

über die Eisfläche eines Sees gestoßen wird. Rollwiderstand und Luftreibung ergeben hier eine<br />

bewegungsändernde resultierende Kraftwirkung, durch die die Kugel verzögert wird.<br />

4.4.2 Masse, Gewichtskraft und Dichte<br />

Aus der Erfahrung weiß man, dass der Trägheitswiderstand<br />

eines Körpers umso größer ist, je mehr<br />

Materie er enthält. Umso größer muss auch die<br />

resultierende Kraft Fres sein, wenn sein Bewegungszustand<br />

geändert werden soll.<br />

Beispiel:<br />

Das Beschleunigen (oder Abbremsen) eines<br />

Güterwagens erfordert eine erheblich größere<br />

resultierende Kraft als die gleiche Bewegungsänderung<br />

eines Fahrrades.<br />

Gleiche Bewegungsänderung heißt hier<br />

gleiche Beschleunigung a.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!