03.06.2013 Aufrufe

Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

188<br />

4.4 Dynamik der geradlinigen Bewegung (Translation)<br />

4.4.1 Das Trägheitsgesetz (Beharrungsgesetz), erstes Newton’sches Axiom<br />

Nach den Gesetzen des freien Falls und der Bewegung<br />

der Körper auf der schiefen Ebene fand<br />

Galilei das Trägheits- oder Beharrungsgesetz, das<br />

später von Newton formuliert wurde:<br />

Jeder Körper beharrt im Zustand der Ruhe<br />

(v ¼ 0) oder der gleichförmigen geradlinigen<br />

Bewegung (v ¼ konstant), solange keine resultierende<br />

Kraft auf ihn einwirkt.<br />

Diese Körpereigenschaft heißt Trägheit oder<br />

Beharrungsvermögen.<br />

Galilei leitete das Trägheitsgesetz gedanklich von<br />

seinen Erkenntnissen bei den Bewegungsvorgängen<br />

auf der schiefen Ebene ab:<br />

Aus der Höhe h rollt der Körper K von A nach O<br />

reibungsfrei herab. Bei O angekommen, hat er eine<br />

bestimmte Geschwindigkeit (v ¼ ffiffiffiffiffiffiffi p<br />

2gh).<br />

Leitet<br />

man den Körper von O aus auf die verschieden geneigten<br />

Bahnen OB oder OC, so wird er wieder<br />

genau bis zur Höheh emporsteigen.<br />

Bleibt der Körper jedoch auf der horizontalen<br />

Bahn OD, wirkt jetzt keine zur Bahn parallele<br />

Komponente der Gewichtskraft auf ihn. Dann ist<br />

SF ¼ 0, d. h. die Gewichtskraft FG ist gleich der<br />

Stützkraft FN (Normalkraft). Wegen SF ¼ 0 und<br />

damit Fres ¼ 0 muss der Körper mit konstanter<br />

Geschwindigkeit v auf seiner horizontalen Bahn<br />

geradlinig in Bewegung bleiben.<br />

Galileo Galilei, ital. Mathematiker und<br />

Physiker, 1564 –1642.<br />

Isaac Newton, engl. Physiker, Begründer der<br />

<strong>Mechanik</strong>, 1642–1726<br />

Beachte:<br />

Auch die Umkehrung gilt:<br />

Wirkt keine resultierende Kraft, dann ist auch<br />

v ¼ 0 oder v ¼ konstant.<br />

Ruhezustand und gleichförmig geradlinige<br />

Bewegung sind gleichwertig. In beiden Fällen<br />

wirkt keine resultierende Kraft (Betonung<br />

auf „resultierende“ Kraft).<br />

Trägheitsgesetz<br />

4 Dynamik<br />

Beachte: Ist die Summe aller Kräfte gleich<br />

null (SF ¼ 0), dann heißt das auch, dass keine<br />

resultierende Kraftwirkung vorhanden ist,<br />

also Fres ¼ 0.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!