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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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4.1 Allgemeine Bewegungslehre 171<br />

Zur Konstruktion der Wurfbahn muss man wie<br />

beim waagerechten Wurf die Abhängigkeit der<br />

Wurfhöhe h von der Wurfweite sx kennen, also<br />

eine Funktionsgleichung für h entwickeln, in der<br />

die Zeit t nicht erscheint. Dazu löst man die Gleichung<br />

sx ¼ v0 cos a0tx nach tx auf und setzt den<br />

gefundenen Ausdruck in die Gleichung für die<br />

Wurfhöhe h ¼ v0 sin a0tx gtx 2 =2 ein (Gleichung<br />

(5)). Damit erhält man h ¼ f ðsx, g, v0, a0Þ.<br />

Die Größen g, v0, tana0 und cos a0 sind<br />

konstante Größen. Mit den beiden Konstanten<br />

k1 ¼ tan a0 und k2 ¼ g=2v0 2 cos 2 a0 erhält man<br />

die Funktionsgleichung in der zweckmäßigsten<br />

Form für die punktweise Berechnung der Wurfparabel.<br />

Es werden nun noch einige häufig gebrauchte<br />

Gleichungen entwickelt:<br />

Die Steigzeit ts erhält man aus der Gleichung<br />

vy ¼ v0 gt (siehe v, t-Diagramm c) und der<br />

Ûberlegung, dass im Scheitelpunkt der Wurfparabel<br />

die Geschwindigkeit in y-Richtung vy ¼ 0 ist<br />

(Richtungsumkehr der senkrechten Teilbewegung).<br />

Die Scheitelhöhe hmax ist der Weg der verzögerten<br />

Bewegung in vertikaler Richtung während der<br />

Steigzeit ts (Dreieckfläche im v, t-Diagramm c).<br />

Für ts wird die in Gleichung (8) entwickelte Beziehung<br />

eingesetzt.<br />

Die gesamte Wurfzeit T bis zum Aufschlag ist das<br />

Doppelte der Steigzeit (immer unter Vernachlässigung<br />

des Luftwiderstandes).<br />

Die größte Wurfweite smax erhält man mit der<br />

Wurfzeit T. Dann ist smax ¼ v0xT ¼ v0 cos a0T.<br />

Für T wird der vorher entwickelte Ausdruck eingesetzt<br />

und für 2 sin a0 cos a0 ¼ sin 2a0 (siehe<br />

Handbuch Maschinenbau).<br />

Bei gegebener Abwurfgeschwindigkeit v0 hängt<br />

smax nur noch vom Steigungswinkel a0 ab. Da der<br />

Sinus eines Winkels nicht größer als 1 werden<br />

kann, wird der Maximalwert für die größte Wurfweite<br />

dann erreicht, wenn sin 2a0 ¼ 1 ist. Das ist<br />

der Fall, wenn 2a0 ¼ 90 und damit der Steigungswinkel<br />

a0 ¼ 45 beträgt.<br />

sx ¼ v0 cos a0tx ) tx ¼<br />

h ¼ v0 sin a0tx<br />

h ¼ v0 sin a0<br />

h ¼ sx tan a0<br />

gtx 2<br />

2<br />

sx<br />

v0 cos a0<br />

h ¼ f ðsx, g, v0, a0Þ<br />

g<br />

sx<br />

v0 cos a0<br />

gsx 2<br />

2v0 2 cos 2 a0<br />

2v0 2 cos2 sx<br />

a0<br />

2 (6)<br />

h ¼ k1sx k2sx 2 (7)<br />

Gleichung der Wurfbahn beim schrägen Wurf<br />

(Wurfparabel)<br />

vy ¼ v0y gtx; v0y ¼ v0 sin a0; tx ¼ ts<br />

vy ¼ v0 sin a0 gts ¼ 0<br />

ts ¼ v0 sin a0<br />

g<br />

hmax ¼ v0y ts<br />

2 ¼ v0 sin a0 ts<br />

2<br />

hmax ¼ v0 2 sin 2 a0<br />

2g<br />

T ¼ 2v0 sin a0<br />

g<br />

(8) Steigzeit<br />

(9) Scheitelhöhe<br />

(10) Wurfzeit<br />

2v0 sin a0<br />

smax ¼ v0 cos a0T ¼ v0 cos a0<br />

g<br />

smax ¼ v0 2 sin 2a0<br />

g<br />

(11)<br />

größte<br />

Wurfweite<br />

Größter Wert für smax bei a0 ¼ 45 , weil dann<br />

sin 2a0 ¼ sin 90 ¼ 1 ist.<br />

Beachte: Die hier entwickelten Gleichungen<br />

gelten auch für den waagerechten Wurf, wenn<br />

in den Gleichungen a0 ¼ 0 gesetzt wird.<br />

Der waagerechte Wurf ist also nur ein<br />

Sonderfall des schrägen Wurfs.

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