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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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4.1 Allgemeine Bewegungslehre 153<br />

4.1.5 Arbeitsplan zur gleichmäßig beschleunigten oder verzögerten Bewegung<br />

v; t-Diagramm aufzeichnen<br />

Man muss sich klar sein, ob die Bewegung<br />

beschleunigt (ansteigende v-Linie) oder verzögert<br />

ist (fallende v-Linie), und ob die Bewegung aus<br />

dem Ruhezustand heraus erfolgt oder bis zur<br />

Ruhestellung verläuft. Danach skizziert man das<br />

v, t-Diagramm (unmaßstäblich).<br />

Als Beispiel betrachtet man eine gleichmäßig beschleunigte<br />

Bewegung mit der Anfangsgeschwindigkeit<br />

(v0 6¼ 0).<br />

Grundgleichung aufstellen<br />

Ausgangsgleichung ist immer die Definitionsgleichung<br />

für die Beschleunigung a ¼ Dv=Dt.<br />

Auch die erweiterte Form mit den speziellen Bezeichnungen<br />

aus dem v, t-Diagramm wird aufgeschrieben:<br />

hier also mit Dv ¼ vt v0.<br />

Weggleichungen aufstellen<br />

Man weiß, dass die Fläche A unter der v-Linie<br />

dem Wegabschnitt Ds entspricht. Je nach Flächenform<br />

(hier Trapez) entwickelt man mit den eingetragenen<br />

Bezeichnungen Gleichungen für Ds,<br />

zunächst ohne Rücksicht darauf, ob für die spezielle<br />

Aufgabenstellung alle Gleichungen gebraucht<br />

werden: In der Praxis muss man häufig<br />

alle Größen der Bewegung bestimmen.<br />

Gleichungen auswerten<br />

Grundgleichung und Weggleichungen bilden ein<br />

Gleichungssystem mit mehreren Unbekannten. In<br />

der Regel werden zwei Unbekannte gesucht. Es<br />

genügen dann meistens die Grundgleichung und<br />

eine der Weggleichungen zur Lösung.<br />

Hier nimmt man an, es sei Dt ¼ f ðv0, a, DsÞ 1) gesucht,<br />

also v0, a, Ds gegeben und der Zeitabschnitt<br />

Dt die gesuchte Größe. Benutzt man die Gleichsetzungsmethode,<br />

kann man sowohl die Grundgleichung<br />

als auch die erste Weggleichung nach vt<br />

auflösen, beide Gleichungen gleichsetzen und auf<br />

gewohnte Weise weiterentwickeln. Als Ergebnis<br />

erhält man eine gemischt-quadratische Gleichung.<br />

v<br />

v0<br />

v<br />

0<br />

v-Linie<br />

v 0 + vt<br />

A= s=<br />

2<br />

t<br />

a ¼ Dv<br />

Dt ¼ vt v0<br />

Dt<br />

t<br />

vt<br />

Ds ¼ v0 þ vt<br />

Dt (Trapezfläche)<br />

2<br />

Dv Dt<br />

Ds ¼ v0 Dt þ ; Dv ¼ vt v0<br />

2<br />

(Rechteckfläche þ Dreieckfläche)<br />

Ds ¼ vt Dt<br />

Dv Dt<br />

; Dv ¼ vt<br />

2<br />

v0<br />

(Rechteckfläche Dreieckfläche)<br />

1. Schritt<br />

t<br />

2. Schritt<br />

3. Schritt<br />

4. Schritt<br />

a ¼ vt v0<br />

Dt ) vt ¼ v0 þ a Dt (Grundgleichung)<br />

Ds ¼ v0 þ vt<br />

2 Dt ) vt ¼<br />

2 Ds<br />

Dt<br />

(erste Weggleichung)<br />

2 Ds<br />

v0 þ a Dt ¼<br />

Dt<br />

v0<br />

ðDtÞ 2 þ 2v0<br />

a Dt<br />

2Ds<br />

¼ 0<br />

a<br />

Dt1;2 ¼ v0<br />

a<br />

rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi<br />

v0<br />

2 2 Ds<br />

þ<br />

a a<br />

Dt ¼ f ðv0, a, DsÞ 1)<br />

1) Die Schreibweise Dt ¼ f ðv0, a, DsÞ heißt: Dt ist eine Funktion von v0, a, Ds ðist abhängig von v0, a, DsÞ<br />

v0

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