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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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3.4 Reibung an Maschinenteilen 141<br />

3.4.10.3 Rollenzug<br />

Rollenzüge sind Ûbersetzungsmittel zwischen Last<br />

und Kraft. Sie bestehen aus einer Kombination fester<br />

und loser Rollen, die in Flaschen (Kloben) gelagert<br />

sind. Die Rollen können untereinander oder<br />

auch nebeneinander liegen1) . Das eine Seilende ist<br />

mit einer Flasche verbunden, am anderen Ende<br />

greift die Zugkraft F an.<br />

Zur statischen Analyse des skizzierten Rollenzuges<br />

beim Heben der Last wird die untere Flasche freigemacht.<br />

Der Schnitt x x trifft hier vier tragende<br />

Seilstränge. Für alle Rollen soll der Wirkungsgrad<br />

gleich groß sein (hf ¼ hl ¼ h). Mit den für feste<br />

und lose Rollen entwickelten Gleichungen ist dann<br />

F1 ¼ hF, F2 ¼ hF1 ¼ h 2 F, F3 ¼ hF2 ¼ h 3 F und<br />

F4 ¼ h 4 F. Damit kann die Kräftegleichgewichtsbedingung<br />

SFy ¼ 0 aufgestellt werden.<br />

Der Ausdruck ð1 þ h þ h 2 þ h 3 Þ lässt sich algebraisch<br />

vereinfachen. Es ist<br />

1 þ h þ h 2 þ h 3 1 h4<br />

¼<br />

1 h<br />

Der Beweis lässt sich durch Polynomdivision führen,<br />

indem man 1 h 4 durch 1 h dividiert.<br />

Der spezielle Fall mit vier tragenden Seilsträngen<br />

kann leicht auf beliebige Konstruktionen mit n tragenden<br />

Seilsträngen erweitert werden. Als Exponent<br />

steht dann „n“ statt „4“ in der Zugkraftgleichung<br />

des Rollenzugs.<br />

Von den „Lasten“, die mit Rollenzügen bewegt<br />

werden sollen, ist meistens die Masse m in kg bekannt.<br />

Aus diesem Grund wird nach FG ¼ mg die<br />

Zugkraftgleichung mit der Masse m geschrieben<br />

(Fallbeschleunigung g ¼ 9,81 m/s2 ).<br />

Eine Beziehung zwischen dem Kraftweg s1 und<br />

dem Lastweg s2 lässt sich wie bei der losen Rolle<br />

mit der Nutzarbeit Wn ¼ FG s2 und der aufgewendeten<br />

Arbeit Wa ¼ Fs1 herleiten. Ohne Reibungsverluste<br />

ist auch hier Wn ¼ Wa, und die Gewichtskraft<br />

FG ist gleich dem n-fachen der Zugkraft F<br />

(FG ¼ nF oder F ¼ FG/n). Beispielsweise ist bei<br />

der losen Rolle FG ¼ 2F, weil n ¼ 2 tragende<br />

Seilstränge vorhanden sind.<br />

Lageskizze der<br />

unteren Flasche<br />

SFy ¼ 0 ¼ F1 þ F2 þ F3 þ F4<br />

hF þ h<br />

FG<br />

2 F þ h 3 F þ h 4 F ¼ FG<br />

Fðh þ h 2 þ h 3 þ h 4 Þ¼FG<br />

1<br />

F ¼ FG<br />

h þ h2 þ h3 1<br />

¼ FG<br />

þ h4 hð1 þ h þ h2 þ h3Þ 1<br />

F ¼ FG<br />

hð1<br />

h<br />

h4 1<br />

¼ mg<br />

Þ hð1<br />

h<br />

h4Þ 1<br />

F ¼ mg<br />

hð1<br />

h<br />

h nÞ Zugkraftgleichung für Rollenzüge<br />

mit n tragenden Seilsträngen beim<br />

Lastheben (mg ¼ FG)<br />

Wn ¼ Wa<br />

FGs2 ¼ Fs1 (FG ¼ nF)<br />

nFs2 ¼ Fs1<br />

s1 ¼ ns2<br />

Weggleichung für Rollenzüge<br />

mit n tragenden Seilsträngen<br />

1) Praktische Ausführung siehe Handbuch Maschinenbau (Abschnitt Fördertechnik)

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