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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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138<br />

3.4.10 Rolle und Rollenzug<br />

3.4.10.1 Feste Rolle (Leit- oder Umlenkrolle)<br />

Die Achse der festen Rolle liegt räumlich fest. Ohne<br />

Reibung wäre die Zugkraft F im Seil gleich der<br />

Gewichtskraft FG (F ¼ FG). Infolge der Zapfenreibung<br />

(siehe Seite 116) ist beim Heben der Last die<br />

Zugkraft jedoch immer größer als die Gewichtskraft<br />

(F > FG). Aber auch ohne Berücksichtigung<br />

der Zapfenreibung wäre F > FG, denn die Reibung<br />

zwischen den einzelnen Drähten des Seils<br />

macht das Seil biegesteif. Dadurch weicht der auflaufende<br />

Seilstrang um die seitliche Auslenkung e1<br />

nach außen. Der ablaufende Seilstrang schmiegt<br />

sich um e2 an die Rolle nach innen an. Dadurch<br />

vergrößert sich der Wirkabstand der Gewichtskraft<br />

FG vom Rollendrehpunkt D auf den Betrag r þ e1,<br />

während sich der Wirkabstand der Zugkraft F auf<br />

r e2 verringert.<br />

Zur Gleichgewichtsbetrachtung skizziert man die<br />

Lageskizze des Systems Rolle/Seil. Der geringfügige<br />

Unterschied zwischen e1 und e2 lässt es zu,<br />

mit der Auslenkung e ¼ e1 ¼ e2 zu rechnen.<br />

Die Rolle dreht sich beim Heben der Last mit konstanter<br />

Winkelgeschwindigkeit w rechts herum.<br />

Linksdrehend wirkt dann das Reibungsmoment<br />

MR ¼ FRrz ¼ FN mrz ¼ðFG þ FÞ mrz.<br />

Erläuterungen zum Reibungsmoment MR siehe<br />

Abschnitt 3.4.3.1, Seite 117.<br />

Für die Reibungsbetrachtung am Rollenbolzen<br />

oder -zapfen kann die Zugkraft F ungefähr gleich<br />

der Gewichtskraft FG gesetzt werden (F FG).<br />

Das Reibungsmoment wird dann MR ¼ 2FG mrz.<br />

Legt man den Momentendrehpunkt D auf die<br />

Wirklinie der noch unbekannten Normalkraft FN<br />

(Lagerkraft) in den Rollenmittelpunkt, so führt die<br />

algebraische Entwicklung zu einer Gleichung für<br />

die Zugkraft F.<br />

FG Gewichtskraft<br />

F Zugkraft<br />

r Rollenradius<br />

rz Zapfenradius<br />

Lageskizze für Lastheben<br />

3 Reibung<br />

SFy ¼ 0 ¼<br />

FN ¼ FG þ F<br />

FG þ FN F<br />

SMðDÞ ¼ 0 ¼ FGðr þ eÞ Fðr eÞþMR<br />

FGðr þ eÞ Fðr eÞþ2FG mrz ¼ 0<br />

Fðr eÞ ¼FGðr þ e þ 2mrzÞ<br />

r þ e þ 2mrz<br />

F ¼ FG<br />

r e<br />

Zugkraft an der festen Rolle beim Lastheben

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