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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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132<br />

3.4.6.2 Bandbremsen<br />

Bei der Bandbremse wird die Bremswirkung durch<br />

Seilreibung (Bandreibung) erzielt. Für die Spannkräfte<br />

F1 und F2 an den Bandenden und für die Reibungskraft<br />

FR gelten die Beziehungen aus 3.4.5.<br />

Bei der einfachen Bandbremse ist ein Bandende<br />

am Bremshebeldrehpunkt D befestigt, das andere<br />

am Bremshebel. Durch die Hebelkraft F wird das<br />

Band gespannt, und bei Drehung der Bremsscheibe<br />

entstehen in den Bandenden infolge der Seilreibung<br />

unterschiedliche Spannkräfte F1 und F2.<br />

Am Bremshebel herrscht Momentengleichgewicht<br />

(Ruhe). Bezieht man die Kraftmomente auf den<br />

Hebeldrehpunkt, dann hat die Kraft F1 kein Moment.<br />

Die Spannkraft F2 wird also von der Hebelkraft<br />

F und den Hebellängen l und l1 bestimmt.<br />

Nach den Gesetzen der Seilreibung kann man aus<br />

der Kraft F2 die Bandreibungskraft FR ¼ Bremskraft<br />

an der Bremsscheibe ermitteln. Sie wirkt im<br />

Abstand r von der Bremsscheibenmitte und erzeugt<br />

das Bremsmoment M ¼ FRr.<br />

Bei Linkslauf wechseln F1 und F2 ihre Angriffspunkte.<br />

Für die gleiche Bremswirkung wäre dann<br />

eine erheblich größere Hebelkraft F erforderlich.<br />

Die einfache Bandbremse wird darum nur für einen<br />

Drehsinn verwendet, z. B. für Hubwerke als<br />

Haltebremse (Bauaufzüge).<br />

Neben der einfachen Bandbremse gibt es noch die<br />

Summenbremse mit gleich großem Bremsmoment M<br />

in beiden Drehrichtungen und die Differenzbremse<br />

für einen Drehsinn des Bremsmomentes.<br />

Aufgaben Nr. 376–378<br />

F1 ¼ F2 e ma<br />

FR ¼ F1 F2 ¼ F2ðe ma<br />

ðe<br />

1Þ ¼F1<br />

ma 1Þ<br />

ema Die Kräfte F1, F2 und FR wirken bei Rechtslauf<br />

in den eingezeichneten Richtungen auf<br />

das Bremsband.<br />

SM ðDÞ ¼ 0 ¼ F2l1 Fl ; F2 ¼ F l<br />

FR ¼ F2ðe ma<br />

M ¼ FRr ¼ Fr l<br />

1Þ ¼F l<br />

ðe ma<br />

l1<br />

ðe ma<br />

l1<br />

3 Reibung<br />

Lageskizze des<br />

Bremshebels<br />

1Þ<br />

l1<br />

1Þ Bremsmoment<br />

Aus der Gleichung erkennt man, dass das<br />

Bremsmoment vergrößert werden kann durch<br />

größere Hebelkraft F, größeren Scheibenradius<br />

r,größere Hebellänge l, kleineren<br />

Bandabstand l1, größere Reibungszahl m<br />

und größeren Umschlingungswinkel a.<br />

Selbsthemmung ist nicht möglich.<br />

Beachte: Funktionsskizzen für Summen- und<br />

Differenzbremse sowie die Formeln für das<br />

Bremsmoment findet man in: Formeln und<br />

Tabellen zur <strong>Technische</strong>n <strong>Mechanik</strong>.

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