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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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116<br />

Rechnerische Untersuchung: Man zeichnet eine<br />

Lageskizze und stellt dafür die drei rechnerischen<br />

Gleichgewichtsbedingungen auf (siehe Lageplan,<br />

Seite 115).<br />

Aus der ersten Gleichung erkennt man, dass die<br />

Normalkräfte FN1 und FN2 gleich groß sind. Da beide<br />

Flächen die gleiche Reibungszahl m haben, sind<br />

auch die beiden Reibungskräfte FR gleich groß.<br />

Die Entwicklung der Gleichungen II und III ergibt<br />

die rechnerische Klemmbedingung:<br />

Eine Zylinderführung klemmt, wenn die Führungslänge<br />

l 2ml1 ist. Hierin ist l1 der Wirkabstand<br />

der Verschiebekraft von der Führungsmitte.<br />

Ist l > 2ml1, dann gleitet die Führungsbuchse, und<br />

zwar umso leichter, je größer die Führungslänge l<br />

ist.<br />

Aufgaben Nr. 345–347<br />

3.4.3 Lager 1)<br />

3.4.3.1 Reibung am Tragzapfen (Querlager)<br />

Der Tragzapfen einer Welle belastet das Lager mit<br />

der Kraft F und verursacht dadurch eine gleichgroße<br />

Normalkraft FN. Versucht das Wellendrehmoment<br />

den ruhenden Zapfen zu drehen, wirkt zunächst die<br />

Haftreibungskraft FR0 max ¼ FN m 0 mit ihrem „Reibungsmoment“<br />

der Drehung entgegen. Man nennt<br />

diesen Zustand Anlaufreibung. Die Reibungszahl<br />

beträgt dann m 0 ¼ 0,1 ...0,25. Beim Anfahren tritt<br />

Mischreibung auf. Die Reibungszahl verringert sich<br />

von m0 auf die Tragzapfenreibungszahl, kurz Zapfenreibungszahl<br />

m ¼ 0,01 ...0,1. Erst bei höheren<br />

Gleitgeschwindigkeiten bildet sich zwischen Zapfen<br />

und Lager ein tragfähiger Schmierfilm mit Flüssigkeitsreibung.<br />

Die Zapfenreibungszahl sinkt dann<br />

weiter auf m ¼ 0,002 ...0,01.<br />

1) Genauere Untersuchungen in Roloff/Matek: Maschinenelemente<br />

I. SFx ¼ 0 ¼ FN2 FN1<br />

II. SFy ¼ 0 ¼ FR1 þ FR2 F<br />

III.SM ð2Þ ¼ 0 ¼ FN1l FR1d Fðl1 d=2Þ<br />

I. FN1 ¼ FN2, daraus folgt:<br />

FN1 m ¼ FN2 m ) FR1 ¼ FR2<br />

II. F ¼ 2FN1 m; in III. eingesetzt:<br />

III.FN1l FN1 md 2FN1 mðl1 d=2Þ ¼<br />

¼ 0j: FN1<br />

l md 2ml1 þ 2md=2 ¼ 0<br />

l 2ml1 Klemmbedingung<br />

3 Reibung<br />

Beachte: Die Klemmbedingung ist unabhängig<br />

vom Betrag der Verschiebekraft F.<br />

Beispiel für die Veränderung der Zapfenreibungszahl<br />

m:<br />

Schmierung: Úl<br />

Werkstoff: Welle aus Stahl, Lager aus Rotguss<br />

Anlaufreibung: m0 ¼ 0,14<br />

Mischreibung: m ¼ 0,02 ...0,1<br />

Flüssigkeitsreibung: m ¼ 0,003 ...0,006

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