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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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3.2 Gleitreibung und Haftreibung 93<br />

In beiden Fällen ist der Prüfkörper im Gleichgewicht;<br />

es ergibt sich ein geschlossenes Krafteck.<br />

Der Winkel zwischen Normalkraft FN und Gewichtskraft<br />

FG ist beim Gleiten der Reibungswinkel<br />

r, denn FG ist die Gegenkraft der Ersatzkraft Fe.<br />

Eine Betrachtung der geometrischen Verhältnisse<br />

zeigt, dass der Reibungswinkel r im Krafteck gleich<br />

dem Neigungswinkel a der schiefen Ebene ist.<br />

Man braucht beim Versuch also nur den Neigungswinkel<br />

der schiefen Ebene abzulesen. Seine Tangensfunktion<br />

ist die Reibungszahl m (oder m0).<br />

Zum gleichen Ergebnis kommt man auch mit Hilfe<br />

der rechnerischen Gleichgewichtsbedingungen.<br />

Als x-Achse legt man die Richtung der schiefen<br />

Ebene fest und zerlegt die Gewichtskraft in ihre<br />

Komponenten FG sin r und FG cos r.<br />

Dann müssen beim gleichförmigen Abwärtsgleiten<br />

die Gleichgewichtsbedingungen SFx ¼ 0 und<br />

SFy ¼ 0 erfüllt sein. Die Gleichungsentwicklung<br />

zeigt, dass der Tangens des Neigungswinkels<br />

gleich der Reibungszahl m ist, also ist auch der<br />

Neigungswinkel gleich dem Reibungswinkel r.<br />

Versuche mit verändertem Neigungswinkel a lassen<br />

erkennen, dass der Körper solange in Ruhe<br />

bleibt, solange a r 0 ist. Der Bereich zwischen<br />

den Winkeln null und r0 heißt Selbsthemmungsbereich.<br />

3.2.3 Der Reibungskegel<br />

Ist die Reibungszahl m0 und damit der Reibungswinkel<br />

r0 bekannt, kann der so genannte Reibungskegel<br />

gezeichnet werden.<br />

Man dreht dazu eine um den Reibungswinkel r0<br />

gegen die Wirklinie der Normalkraft FN geneigte<br />

Gerade um die Pfeilspitze von FG.<br />

Der Körper bleibt solange in Ruhe, wie die Resultierende<br />

Fr aller äußeren Kräfte innerhalb des<br />

Reibungskegels liegt. Jede Mantellinie des Reibungskegels<br />

ist eine Wirklinie der aus Haftreibungskraft<br />

FR0 max und der Normalkraft (hier<br />

FG ¼ FN) zusammengesetzten Ersatzkraft Fe.<br />

freigemachter<br />

Prüfkörper<br />

Krafteck<br />

tan r ¼ FR<br />

¼ m tan r0 ¼<br />

FN<br />

FR0 max<br />

¼ m0 FN<br />

Lageskizze<br />

I. SFx ¼ 0 ¼ FG sin r þ FR<br />

II. SFy ¼ 0 ¼ FN FG cos r<br />

FG sin r ¼ FR ¼ FN m; FG cos r ¼ FN<br />

FG sin r<br />

FG cos r ¼ FN m<br />

¼ m ¼ tan r<br />

FN<br />

Wenn a r 0 ist, dann ist auch<br />

tan a tan r 0<br />

tan a m 0<br />

Selbsthemmungsbedingung

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