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Alfred Böge Technische Mechanik - PP99

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3.2 Gleitreibung und Haftreibung 91<br />

e) Schon bevor das Wägestück aus der Ruhe in die Bewegung gebracht wird, zeigt die Federwaage<br />

eine Kraft an, die von null bis zu einem Höchstwert ansteigt, der größer ist, als die<br />

Reibungskraft FR zwischen gleitenden Flächen. Man erkennt:<br />

Auch zwischen ruhenden Körpern kann eine Reibungskraft wirken. Man nennt sie die Haftreibungskraft<br />

FR0. Sie kann größer werden als die Gleitreibungskraft FR.<br />

f) Durch weitere Versuche kann man noch zu folgenden Erkenntnissen kommen:<br />

Bei nicht allzu großer Gleitgeschwindigkeit ist die Reibungskraft FR unabhängig von der<br />

Gleitgeschwindigkeit zwischen beiden Flächen.<br />

Auch ein rollender Körper wird durch eine Kraft abgebremst, die man den Rollwiderstand<br />

nennt. Er ist erfahrungsgemäß kleiner als die Gleit- oder Haftreibungskraft.<br />

Innerhalb bewegter (strömender) Flüssigkeiten und Gase tritt ebenfalls Reibung auf. Auch<br />

sie versucht, die schnelleren Strömungsfäden zu verlangsamen und die langsameren zu<br />

beschleunigen.<br />

3.2 Gleitreibung und Haftreibung<br />

3.2.1 Reibungswinkel, Reibungszahl und Reibungskraft<br />

Ein Körper drückt mit seiner Gewichtskraft<br />

FG ¼ Normalkraft FN auf eine horizontale Gleitfläche<br />

und wird durch die Kraft F mit gleich<br />

bleibender Geschwindigkeit v bewegt. Beim Verschieben<br />

muss die Gleitreibungskraft überwunden<br />

werden. Sie wirkt immer tangential in der Berührungsfläche.<br />

Den Richtungssinn findet man aus<br />

folgender Ûberlegung:<br />

Die Reibungskraft versucht, den schnelleren<br />

Körper zu verzögern, den langsameren (oder<br />

stillstehenden) dagegen zu beschleunigen.<br />

Ruhen beide Körper, bestimmt der zu erwartende<br />

Bewegungszustand den Richtungssinn der<br />

Reibungskraft.<br />

Der Kräfteplan zeigt die vier miteinander im<br />

Gleichgewicht stehenden Kräfte. Die eingezeichnete<br />

Diagonale ist die Resultierende aus der Normalkraft<br />

FN und der Reibungskraft FR, die als<br />

Ersatzkraft Fe bezeichnet werden kann. Man sieht,<br />

dass mit zunehmender Reibungskraft FR der Winkel<br />

r zwischen Normalkraft FN und Ersatzkraft Fe<br />

größer wird und dass die Reibungskraft der Tangensfunktion<br />

dieses Winkels proportional ist. Man<br />

nennt ihn den Reibungswinkel r. Seine Tangensfunktion<br />

wird als Reibungszahl m bezeichnet.<br />

freigemachter<br />

Körper<br />

Kräfte auf die<br />

Gleitfläche<br />

Hinweis: Das Kippproblem durch die<br />

Kräftepaare FG, FN und F, FR bleibt hier<br />

unbeachtet, siehe dazu 2.5.2.1.<br />

tan r ¼ FR<br />

) FR ¼ FN tan r<br />

FN<br />

Reibungszahl m ¼ tan r<br />

Kräfteplan

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