Vorlage 445/09 - in Tübingen
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vorl<strong>445</strong>.doc<br />
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tragte öffentliche Personenverkehr bereits durch die Unternehmen befriedigend<br />
bedient wird oder ke<strong>in</strong>e wesentliche Verbesserung gegenüber der bestehenden<br />
Verkehrsleistung zu erwarten ist. Es gilt das so genannte „Verbot der Doppelbedie-<br />
nung“, um der Gefahr e<strong>in</strong>es ru<strong>in</strong>ösen Wettbewerbs bei Parallelbedienung durch<br />
mehrere Verkehrsunternehmen auf e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ie zu begegnen.<br />
2. Als Inhaber der personenbeförderungsrechtlichen Genehmigungen s<strong>in</strong>d die Unter-<br />
nehmen gemäß § 13 Abs. 2 Nr. 2 lit. c) PBefG zudem berechtigt, konkurrierende<br />
Unternehmen durch e<strong>in</strong>e dem beantragten Verkehr entsprechende Ausgestaltung<br />
des Personenverkehrsdienstes von der Verkehrsbedienung auszuschließen. Es be-<br />
steht e<strong>in</strong> so genanntes „Ausgestaltungsrecht“ des Genehmigungs<strong>in</strong>habers.<br />
II. Die Unternehmen müssen das „Verbot der Doppelbedienung“ und das „Ausgestaltungs-<br />
recht“ gegebenenfalls klageweise auf dem Verwaltungsrechtsweg durchsetzen.<br />
III. § 3 Abs. I. und II. verlieren ihre Bedeutung als obligatorischer Inhalt des öffentlichen<br />
Dienstleistungsauftrags, wenn durch höchstrichterliche Entscheidung ohne Widerspruch<br />
gegen die Auslegung der Geme<strong>in</strong>schaftsorgane festgestellt werden sollte, dass L<strong>in</strong>ienver-<br />
kehrsgenehmigungen ke<strong>in</strong>e ausschließlichen Rechte im S<strong>in</strong>ne der VO (EG) Nr. 1370/2007<br />
darstellen.<br />
§ 4<br />
Unterauftragsvergabe;<br />
zulässige Fremderbr<strong>in</strong>gungsquote<br />
I. Die swt dürfen Dritte mit dem Betrieb öffentlicher Personenverkehrsdienste im Gebiet der<br />
Universitätsstadt Tüb<strong>in</strong>gen beauftragen. Die swt haben sicherzustellen, dass die ihr ge-<br />
mäß § 1 übertragenen geme<strong>in</strong>wirtschaftlichen Verpflichtungen auch durch Unterauftrag-<br />
nehmer und andere L<strong>in</strong>iengenehmigungs<strong>in</strong>haber gewährleistet werden.<br />
II. Die Beschränkungen der Unterauftragsnehmerquote <strong>in</strong> Art. 4 Abs. 7 Satz 2 (bedeutender<br />
Anteil) und Art. 5 Abs. 2 lit. e) VO (EG) Nr. 1370/2007 (überwiegender Anteil) gelten zu-<br />
nächst nicht. Die swt s<strong>in</strong>d gemäß § 1 Abs. 1 mit der E<strong>in</strong>haltung von geme<strong>in</strong>wirtschaftli-<br />
chen Verpflichtungen bei Planung, Aufbau und Betrieb öffentlicher Personenverkehrs-<br />
dienste betraut und können daher gemäß § 4 Abs. 7 Satz 3 VO (EG) Nr. 1370/2007 den<br />
Betrieb der öffentlichen Personenverkehrsdienste nach unternehmerischen Gesichtspunk-<br />
ten vollumfänglich an Unterauftragsnehmer vergeben. Die swt s<strong>in</strong>d gehalten, die Eigen-<br />
erbr<strong>in</strong>gungsquote sukzessive auf m<strong>in</strong>destens die Hälfte der betrauten geme<strong>in</strong>wirtschaftli-<br />
chen Verpflichtungen zu erhöhen.<br />
III. Die Übertragung von Betriebsleistungen an Dritte erfolgt im Falle e<strong>in</strong>es Dienstleistungs-<br />
auftrages gemäß den e<strong>in</strong>schlägigen Regelungen des deutschen Kartellvergaberechts (ge-