03.06.2013 Aufrufe

Vorlage 5/2009 vom 17.12.2008 - in Tübingen

Vorlage 5/2009 vom 17.12.2008 - in Tübingen

Vorlage 5/2009 vom 17.12.2008 - in Tübingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Umweltbericht als Bestandteil der Begründung zum Bebauungsplan<br />

“Campus Morgenstelle Teil 1“, Universitätsstadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Entwurf 08.12.2008 Seite 16 von 47<br />

______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

sandigem Ton kommt hier weder der Grundwasserneubildung, noch der Grundwasserspeicherung<br />

e<strong>in</strong>e Bedeutung zu. Auch die Empf<strong>in</strong>dlichkeit ist ger<strong>in</strong>g. Besondere<br />

Schutzvorkehrungen bei Baumaßnahmen s<strong>in</strong>d daher <strong>in</strong> der Regel nicht erforderlich.<br />

Regenwasser- Der Umfang der Regenwasserrückhaltung und -speicherung <strong>in</strong>nerhalb des unter-<br />

rückhaltung schiedlich mächtig aufgetragenen Oberbodens im Geltungsbereich liegt im mittleren<br />

Bereich. Durch die Hangneigung kann es bei Starkregen auch zu e<strong>in</strong>em oberflächlichen<br />

Abfluss kommen. Die Gefahr der Bodenerosion besteht allerd<strong>in</strong>gs nicht.<br />

Oberflächenwasser Oberflächengewässer treten <strong>in</strong>nerhalb des Geltungsbereichs ke<strong>in</strong>e auf. Offene Gräben<br />

mit temporärer Wasserführung s<strong>in</strong>d ebenfalls nicht vorhanden.<br />

Vorflut Die natürliche Vorflut bildet der Käsenbach. Das Niederschlagswasser der Morgenstelle<br />

wird vor der Weiterleitung <strong>in</strong> den Käsenbach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em offenen Regenrückhaltebecken<br />

im Botanischen Garten gesammelt. Der E<strong>in</strong>zugsbereich für dieses Rückhaltebecken<br />

umfasst etwa 30 ha. Zusätzliche Aufnahmekapazitäten für den gesamten Geltungsbereich<br />

s<strong>in</strong>d noch vorhanden. (REIK 2008).<br />

Vorbelastung Die vorgenommenen Bodenaufschüttungen erfolgten mit Aushubmaterial aus den<br />

Baugruben. Die Baugrunduntersuchung ergab neben Ziegelschutt und Betonresten<br />

ke<strong>in</strong>e Anhaltspunkte für weitere Problemstoffe.<br />

3.1.5 Schutzgut Luft und Klima<br />

Kriterien Zur stadtklimatischen Beurteilung von geplanten Baumaßnahmen ist <strong>in</strong> schwach<br />

durchlüfteten Beckenlagen wie hier <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen vor allem die Veränderung des bodennahen<br />

Luftaustausches zu beachten, die bei schwachw<strong>in</strong>digen Wetterlagen, wesentlich<br />

durch bodennahe Kaltluft erfolgen kann.<br />

Thermische und Die durch nächtliche Ausstrahlung von Oberflächen abgekühlte Luft folgt Bewe-<br />

strömungsdynamische gungsmustern, die durch das Relief sowie thermische Differenzen <strong>in</strong>nerhalb verschie-<br />

Grundlagen dener bodennaher Luftkörper bestimmt und besonders stark durch lokale Bed<strong>in</strong>gungen<br />

bee<strong>in</strong>flussbar s<strong>in</strong>d. Zur Bewertung von Baumaßnahmen s<strong>in</strong>d folgende Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

zu beachten:<br />

Die Wirkung von Baukörpern ist thermisch und strömungsdynamisch zu beurteilen.<br />

Baukörper erwärmen aufgrund ihrer Ausstrahlung auch benachbarte Wiesenflächen<br />

und reduzieren deren Wirksamkeit bei der so genannten “Kaltluftbildung“, der Abkühlung<br />

der bodennächsten Luftschichten durch e<strong>in</strong>en Wärmefluss zu den Oberflächen.<br />

E<strong>in</strong>e Kaltluftströmung erfolgt quasi lam<strong>in</strong>ar, sie wird aufgrund von Rauhigkeiten der<br />

festen Oberflächen turbulent und verr<strong>in</strong>gert ihre Wirksamkeit schlagartig.<br />

Baukörper wirken Turbulenz erhöhend. Hangabw<strong>in</strong>de s<strong>in</strong>d sehr flach und liegen am<br />

Boden auf. Da die der Bewegung zugrunde liegenden Kräfte aufgrund von Druckdifferenzen<br />

nur sehr ger<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d, reagieren sie sehr sensibel auf Veränderungen de<br />

Oberflächen.<br />

Kaltluftproduktion Wiesen spielen im Prozess der nächtlichen Abkühlung und der Fließdynamik bei den<br />

oberflächennahen Bewegungen e<strong>in</strong>e große Rolle, da aufgrund der ger<strong>in</strong>gen turbulenten<br />

Durchmischung die von hier aus abfließende Luft relativ kalt ist. Die Luftmassen<br />

werden kaum mit höheren wärmeren Luftschichten durchmischt und schieben sich<br />

vielfach aufgrund der hohen Dichte unter andere Luftmassen. Andere Flächen wie z.<br />

B. Wald und Streuobst tragen auch zur Kaltluftentstehung bei, wenn auch mit anderer<br />

Wertigkeit. Ke<strong>in</strong>e Bedeutung für bodennahe Luftabkühlung haben befestigte, z.B. asphaltierte<br />

und betonierte Flächen.<br />

Örtliche Im Landschaftsplan (NACHBARSCHAFTSVERBAND REUTLINGEN - TÜBINGEN<br />

Gegebenheiten 1997) wird für den gesamten Talraum des Käsenbachs e<strong>in</strong>e lokal bedeutsame Kaltluftströmung<br />

von 500 m³ pro Sekunde angegeben.<br />

Für das obere Käsenbachtal liegen ke<strong>in</strong>e empirisch ermittelten Werte vor. Die Ausführungen<br />

zur Stadtklimatologie s<strong>in</strong>d daher nur e<strong>in</strong>er gewissen Unsicherheit behaftet. Im<br />

realgrün Landschaftsarchitekten München<br />

Schlegel + Thomas Landschaftsarchitekten Tüb<strong>in</strong>gen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!