Artikel als PDF - Lindner Group
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Pressemitteilung 23. Mai 2008<br />
Konzerthaus Kopenhagen - Ein starkes Team vor Ort<br />
Arnstorf/Kopenhagen, Mai 2008 - Das neue Konzerthaus des dänischen<br />
Rundfunks in Kopenhagen gilt in der Architektur derzeit <strong>als</strong> eine der<br />
spektakulärsten Baustellen Europas. Einen gestaltenden Anteil am<br />
Gesamtkonzept haben dabei über 8600 Einzelteile aus Töging am Inn in<br />
Oberbayern, gefertigt vom Unternehmen Voringer. Eingebaut werden die<br />
Bauteile aus Gipsfaserplatten vom weltweit aktiven Unternehmen <strong>Lindner</strong> aus<br />
Arnstorf im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Bei Voringer in Töging<br />
wurden die Trockenbauteile in Form gebracht und zugeschnitten.<br />
Die <strong>Lindner</strong> AG mit Sitz in Arnstorf zählt inzwischen zu den Großen der Branche<br />
weltweit. Am Anfang des 1965 von Hans <strong>Lindner</strong> gegründeten Unternehmens<br />
standen zwei Mann, eine Idee und der Wille zur Leistung. Daraus entwickelte<br />
sich ein weltweit operierendes Unternehmen mit Niederlassungen in fast allen<br />
europäischen Ländern sowie in den USA, China, Russland und Dubai, mit<br />
inzwischen 4800 Mitarbeitern und einer Jahresleistung von rund 650 Millionen<br />
Euro im vergangenen Jahr.<br />
Ein markanter Schritt zur Internationalisierung war der Großauftrag am Flughafen<br />
in Hongkong 1995. Mittlerweile beträgt der Auslandsanteil 44 Prozent vom<br />
Gesamtumsatz des Unternehmens und beinhaltet seit kurzem auch den ersten<br />
Großauftrag in Dubai im Innenausbau vollklimatisierter Metrostationen mit einem<br />
Auftragswert von rund 70 Millionen Euro.<br />
Das Markante am neuen Konzertsaal des Dänischen Rundfunks für ein<br />
Auditorium von rund 1800 Zuhörern: Es gibt so gut wie keinen rechten Winkel.<br />
Alles ist rund, gewölbt und gebogen und das in unterschiedlichen Radien und<br />
trotz aller Harmonie ohne erkennbare Symmetrie. Der Vorteil dieser aufwändigen<br />
Architektur soll sich in einer weltweit beispiellosen Akustik widerspiegeln. Das<br />
Gesamtvolumen des Auftrages für die <strong>Lindner</strong> Gruppe liegt bei etwas über 32<br />
Millionen Euro.
„Die Anforderung an die Gestaltung des Innenraums treffen genau unser Motto“,<br />
sagt Franz Voringer: „Wenn‘s rund sein soll, dann Voringer“. Der Ingenieur und<br />
Unternehmer aus Winhöring mit Unternehmensstandort in Töging wagte in den<br />
80-er Jahren den Sprung von einer sicheren Anstellung bei BMW in München in<br />
die Selbstständigkeit und spezialisierte sich auf Trockenbau, hat sich aber<br />
inzwischen von der Ausführung konventioneller Aufträge und auch von der<br />
Montage verabschiedet, um sich ganz auf die Konzeption und Vorfertigung von<br />
Spezialteilen aus Gipsfaserplatten zu konzentrieren.<br />
Dabei stand am Anfang der Unternehmensgeschichte eigentlich eine Panne.<br />
„Mitarbeiter hatten nicht aufgepasst. Gipsfaserplatten wurden f<strong>als</strong>ch gelagert,<br />
wurden feucht und verformten sich. „Aus dieser Panne haben wir ein Prinzip<br />
gemacht“, erinnert sich Franz Voringer. In vielen Versuchen wurden Werkzeuge<br />
und Verfahren entwickelt, um Fermacell-Platten (wurden einst von Fels, jetzt von<br />
Xella im Haniel-Konzern gefertigt) formstabil selbst in enge Radien zu biegen und<br />
für Gewölbeschalen vorzufertigen.<br />
Die in den vergangenen Jahren erworbene Expertise hat Voringer nicht nur auf<br />
Baustellen des Stararchitekten Norman Foster in London geführt, sondern auch<br />
ins renommierte Züricher Grandhotel Dolder oder ins Hotel Überfahrt am<br />
Tegernsee, sondern auch ins Konzerthaus des Dänischen Rundfunks in<br />
Kopenhagen. Ein kommendes Projekt sieht den Einsatz der Technik und der<br />
runden Bauteile aus Gipsfaserplatten auf Kreuzfahrschiffen der Meyer-Werft in<br />
Papenburg vor. Auch dieses Projekt soll mit der <strong>Lindner</strong> AG abgewickelt werden.<br />
„Dabei haben wir den Auftrag in Kopenhagen eigentlich nur deshalb gekriegt,<br />
weil wir was anderes angeboten haben, <strong>als</strong> eigentlich verlangt war“, gesteht der<br />
Unternehmer aus Winhöring. Der wesentliche Unterschied zwischen den<br />
ausgeschriebenen Gewerken und dem ausgeführten Auftrag besteht in der<br />
Montage der runden Bauteile und im statischen Konzept. Statt die Montage<br />
aufwendig mit Blechbauteilen auszuführen, kam ein von Voringer<br />
vorgeschlagenes Konzept zum Tragen, das die runden Schalen und Segmente<br />
für den Innenraum des Konzertsa<strong>als</strong> an Spanten aus Gipsfaserplatten an den<br />
Betonwänden wie die Planken eines Schiffs befestigt.
Das Bauwerk in Kopenhagen stellt an alle am Innenausbau beteiligte<br />
Unternehmen und Mitarbeiter höchste Anforderungen in einer optimalen<br />
Kombination aus Statik, Akustik und Brandschutz. Und auch die Optik muss<br />
passen. Rund 100 Mitarbeiter der <strong>Lindner</strong> AG, nicht nur aus Niederbayern und<br />
Oberbayern, sondern auch aus anderen europäischen Ländern sind derzeit auf<br />
der Baustelle in Kopenhagen beschäftigt. In den kommenden Wochen sollen es<br />
noch mehr werden - bis zu 150, um die abschließenden Arbeiten zu erledigen.<br />
„Und wir suchen ständig neue Mitarbeiter, speziell für unsere<br />
Auslandsbaustellen“, sagt der Bereichsleiter für das internationale<br />
Projektgeschäft Stefan Ehgartner.<br />
Nur ein Blick auf Statik und Akustik: Um eine optimale Schalldämmung zu<br />
erzielen, müssen Deckensegmente pro Quadratmeter ein Gewicht von bis zu<br />
über 100 Kilo erreichen - was wiederum enorme Anforderungen an die Statik und<br />
die Aufhängung stellt.<br />
Um die Arbeitszeiten auf der Baustelle zu verkürzen und Abläufe zu optimieren,<br />
wurden die Segmente für die Innenschalen des Konzertsaales, aber auch für die<br />
Spanten zwischen Betonwand und Innenschalen von Mitarbeitern der Firma<br />
Voringer in Töging vorgefertigt, gebogen und genau nach Vorgabe des<br />
dreidimensionalen Planes zugeschnitten, nummeriert und verpackt.<br />
Die so vorgefertigten Bauteile, zum Teil auch nach einem vorgegebenen Design<br />
mit unterschiedlichen Löchern versehen, ergeben zusammengelegt eine Fläche<br />
von exakt 33 382 Quadratmeter und in der Masse rund 500 Kubikmeter mit<br />
einem Gesamtgewicht von 330 Tonnen.<br />
Auf 457 Paletten verpackt wurden die Teile für das dreidimensionale Puzzle nach<br />
Kopenhagen auf die Baustelle im Stadtteil Ørestad geschickt. Dort hatte der<br />
Partner <strong>Lindner</strong> aus Arnstorf bereits Zelte aufgestellt, um die Paletten so zu<br />
arrangieren, dass die Arbeiter einen schnellen Zugriff und das in der richtigen<br />
Reihenfolge auf die Bauteile hatten.<br />
Auch die Dimension des Konzerthauses sind gewaltig: 100 Meter lang, 60 Meter<br />
breit und insgesamt 45 Meter hoch. Allein der Konzertsaal hat eine Höhe von 24<br />
Metern und einem Raumvolumen von rund 28 000 Kubikmetern.
Über der Orchesterbühne wird ein höhenverstellbares „Deckensegel“ eingebaut.<br />
Bekleidet mit 14 in zwei Richtungen gekrümmten Fermacell-Gipsfaser-Elementen<br />
hat das „Deckensegel“ ein Gesamtgewicht von 75 Tonnen.<br />
Auch diese gekrümmten Elemente stammen von Voringer. Das Markante an den<br />
Gipsfaserplatten: Sie bestehen aus Gips und Zellulose. Diese Mischung erlaubt<br />
ein Optimum an Formbarkeit, aber auch an Brandschutz und akustischen<br />
Eigenschaften. Inzwischen ist fast alles montiert. Bis August muss der Innenraum<br />
des Konzertsaales fertig sein. Dann beginnen die Feinarbeiten - zum Beispiel an<br />
der Akustik. Hier kommt die Oberflächenstruktur der runden Innenschalen aus<br />
Gipsfaserplatten ins Spiel. Sie bedecken nicht überall in gleicher Dicke die<br />
Wandflächen. Außerdem gibt es Aussparungen, die von Arbeitsgängen hinter der<br />
Wand aus zugänglich bleiben. In diesen Kulissen kann dann die Dämmschicht<br />
zwischen den Aussparungen verändert werden. Bis spätestens Januar des<br />
kommenden Jahres soll alles fertig sein. Dann ist die Premiere mit der dänischen<br />
Königin geplant.<br />
Das akustische Konzept für das Bauwerk stammt von Nagata Acoustics in Tokio.<br />
Die Architektur des Konzerthauses hat Jean Nouvel aus Paris entworfen. Wobei<br />
alle Beteiligten gespannt auf die erste Generalprobe warten, denn das Konzept<br />
der Akustik wurde von einem Modell in kleinem Maßstab in die Originaldimension<br />
übertragen. Bisher durchgeführte Messungen erfüllten die Vorgaben.<br />
Nur exaktes Arbeiten nach Plan und das in drei Dimensionen mit<br />
asymmetrischen Rundungen so gut wie ohne rechten Winkel stellt an das Team<br />
vor Ort höchste Herausforderungen. „Und dass immer wieder<br />
Änderungswünsche der Planer einzuarbeiten sind, macht den Auftrag noch ein<br />
Quäntchen spannender“, sagt Projektmanager Tobias Koller von der <strong>Lindner</strong> AG.<br />
„Wir haben ein eigenes Messbüro auf der Baustelle, das kontinuierlich die<br />
Präzision des Baufortschritts überwacht und dokumentiert“, betonen<br />
Bereichsleiter Stefan Ehgartner und Projektmanager Tobias Koller von der<br />
<strong>Lindner</strong> AG auf der Baustelle.
„Mit Präzision und Internationalität halten wir mit“, sagt Franz Voringer. Das<br />
Unternehmen mit rund zehn Mitarbeitern in Töging hat die Bauteile CNC-<br />
gesteuert vorgefertigt, nach Plänen eines freien Mitarbeiters aus Burghausen,<br />
der seine Daten und Pläne allerdings per Internet und bedingt durch andere<br />
Aufträge aus Singapur überspielte.<br />
Mehr Informationen zur <strong>Lindner</strong> Gruppe finden Sie auf www.<strong>Lindner</strong>-<strong>Group</strong>.com<br />
Kontakt:<br />
<strong>Lindner</strong> AG<br />
Marketing<br />
Ingo Bofinger<br />
Bahnhofstraße 29<br />
94424 Arnstorf<br />
Telefon / Phone: +49 (0)8723/20-27 58<br />
Ingo.Bofinger@<strong>Lindner</strong>-<strong>Group</strong>.com<br />
www.<strong>Lindner</strong>-<strong>Group</strong>.com<br />
Voringer Gewölbe- und Ausbautechnik GmbH<br />
Aluminiumstraße 1<br />
84513 Töging am Inn<br />
Telefon / Phone: +49 (0)8631/39780<br />
www.voringer.de