02.06.2013 Aufrufe

Zu den Märchen

Zu den Märchen

Zu den Märchen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der böse Bock und die sieben Wölflein<br />

Es war einmal eine Wölfin, die sieben Junge hatte. Eines Tages wollte sie in<br />

<strong>den</strong> Wald gehen, um Freunde zu treffen. Sie warnte die jungen Wölfe: „Nehmt<br />

euch in Acht vor dem bösen Bock. Er will aus euch einen Pelzmantel<br />

machen.“ Die jungen Wölfe versprachen ihr, Acht zu geben. Dann ging<br />

sie fort.<br />

Es dauerte nicht lange und es klopfte an der Tür. Die Wölflein fragten: „Wer bist du?“<br />

„Ich bin es, eure Mutter. Und ich habe jedem von euch etwas mitgebracht.“<br />

Die Wölflein antworteten: „Du bist nicht unsere Mutter. Du bist der böse Bock. Unsere<br />

Mutter hat eine nette Stimme und du eine hinterlistige.“<br />

Der böse Bock ging zu einem Krämer und kaufte sich ein Stück Kreide. Das aß er, um eine<br />

liebliche Stimme zu bekommen. Danach klopfte er abermals an die Tür und sagte: „Ich bin<br />

eure Mutter und jeder bekommt ein Geschenk.“ Dabei legte er irrtümlich seinen Huf in das<br />

Fenster. Das sahen die Wölflein und riefen: „Du bist nicht unsere Mutter. Sie hat schwarze<br />

Pfoten und du hast weiße. Geh weg!“ Der Bock jedoch ging zu einem Rauchfangkehrer und<br />

verlangte: „Lege meine Hufe in die Asche, damit sie schön schwarz wer<strong>den</strong>.“<br />

Als der Bock wieder mit schwarzen Hufen versuchte, an die Türe zu klopfen, riefen die<br />

Wölflein: „Zeig uns zuerst deine Pfoten, damit wir wissen, dass du unsere Mutter bist.“<br />

Er zeigte ihnen die Hufe und sie ließen in hinein. Der böse Bock nahm alle Wölflein mit, nur<br />

das jüngste versteckte sich in der Standuhr.<br />

Als die Mutter nach Hause kam, erzählte ihr das jüngste Wölflein, was passiert war. Sie<br />

machten sich auf, um die anderen Wölflein zu fin<strong>den</strong>. Der böse Bock schlief am Wegrand und<br />

hatte die Wölflein in einem Käfig. Leise befreite die Wölfin ihre Jungen und sie liefen nach<br />

Hause und tanzten.<br />

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann tanzen sie noch heute.<br />

von Julian Maisriml<br />

Seite | 6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!