Zu den Märchen
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Die drei Länder<br />
Es war einmal ein König, der hatte drei Söhne. Eines Tages rief er sie zu sich und sagte zu<br />
ihnen: „Ihr seid nun erwachsen. Deshalb teile ich mein Land in drei Länder, weil ich bald das<br />
Grab besteigen werde.“<br />
So geschah es. Bereits in der nächsten Woche starb der alte König und jeder Sohn war nun in<br />
seinem Königreich König.<br />
Der älteste Sohn war fasziniert von Schlössern, deshalb baute er ein Schloss mit drei riesigen<br />
Türmen. Er lebte glücklich und zufrie<strong>den</strong>, bis eines Tages ein gewaltiger Drache in sein Land<br />
kam. Weil das Schloss keine Wachen besaß, hatte der Drache ein leichtes Spiel brannte es<br />
mitsamt aller Bewohner nieder.<br />
Der zweite Prinz hörte vom Unglück seines Bruders. Er gab sein ganzes Geld für Wachen<br />
aus, die sein Leben schützen sollten. Als der Drache dessen Land betrat, hatte er abermals ein<br />
leichtes Spiel, <strong>den</strong>n die Wachen konnten sich ohne eine Burg kaum wehren. Mit seinem<br />
gewaltigen Maul fraß das Biest sie alle auf.<br />
Als der jüngste Prinz erfuhr, was seinen Brüdern widerfahren war, schmiedete er einen Plan,<br />
wie er <strong>den</strong> Drachen besiegen konnte. Der Jüngste gab sein Geld für eine kleine Schar<br />
kampferprobter Männer aus und grub mit ihnen eine riesige Höhle, in die er 100kg Fleisch<br />
bringen ließ.<br />
Als der Drache ins Land des jüngsten Königssohns kam, roch er sofort das Fleisch und flog<br />
zur Höhle. Gierig kroch der Drache in die Höhle und begann zu fressen.<br />
Blitzschnell schoben der jüngste Prinz und seine Männer einen großen Stein vor <strong>den</strong> Eingang.<br />
Nun bemerkte der Drache, dass er blindlings in eine Falle gelaufen war. So sehr er auch im<br />
Inneren der Höhle tobte, er konnte sich nicht befreien.<br />
Von nun an herrschte Friede in <strong>den</strong> drei Königreichen. Aus Dank und Ehrfurcht krönten die<br />
Bewohner <strong>den</strong> jüngsten Prinzen zum König über alle drei Länder. Und wenn er noch nicht<br />
gestorben ist, dann lebt er noch heute.<br />
von Thomas Matschinegg<br />
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