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Entwicklung und Validierung einer elektrochemischen Methode zur ...

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Der Ernährungsforscher Werner KOLLATH sah eine besondere Bedeutung der Redoxsysteme für<br />

die Qualität der Nahrung. Als Redoxsysteme bezeichnete er anorganische <strong>und</strong> organische<br />

Systeme, die durch Änderung ihrer Wertigkeiten Energie übertragen. Er wies ferner darauf hin,<br />

dass bestimmte Enzyme 1 mit der Wasserstoffionen-Konzentration ihre Funktion ändern. Die<br />

Redoxsysteme bewirken im Stoffwechsel die Regenerierung von physiologisch wirksamen<br />

Stoffen, die selbst Redoxsysteme sind. Eine weitere wichtige Funktion der Redoxsysteme im<br />

Stoffwechsel sei das katalysieren der “kalten Verbrennung” der Nahrung. Auf diese Weise werde<br />

die mit der Nahrung aufgenommenen Energie allmählich genutzt. Die Umwandlung der<br />

Nahrungsenergie in Wärme werde dagegen reglementiert. Als besonders wichtig erkannte<br />

KOLLATH, dass das System der Redoxsysteme schwer gestört werden kann, wenn nur ein<br />

Kompartiment fehlt. Das Fehlen eines solchen Systems, das vom Körper selbst nicht hergestellt<br />

werden kann, bezeichnete er als “Redox-Kurzschluss”. In Folge träten Krankheiten auf<br />

(KOLLATH 1977, S. 98ff). Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist eine entsprechende Komposition der<br />

Redoxsysteme in der Nahrung für eine “effektive” Nutzung der über die Nahrung zugeführten<br />

Energie im Stoffwechsel entscheidend.<br />

Die Zusammensetzung der Redoxsysteme in der Nahrung hat Einfluss auf das zu messende<br />

Redoxpotenzial. Eine Spezifität für einzelne Redoxsysteme ist jedoch hierbei nur bedingt<br />

gegeben. Eine geringe Verschiebung im Potenzial könnte aber durchaus durch das Fehlen eines<br />

wichtigen Systems verursacht sein. Geringe Potenzialdifferenzen zwischen zwei Lebensmitteln<br />

könnten daher große physiologische Auswirkungen haben. Ein empirischer Nachweis für diese<br />

Annahme ist jedoch bisher nicht geführt worden.<br />

Der Forschungsansatz VINCENTs, die Parameter pH, Redoxpotenzial <strong>und</strong> spezifische<br />

Leitfähigkeit <strong>zur</strong> Beurteilung der Lebensmittelqualität zu benutzen, wurde durch HOFFMANN in<br />

den 80'er Jahren aufgegriffen (HOFFMANN 1988). Diesem Ansatz folgend wurden in den<br />

Folgejahren verschiedene Forschungsprojekte von unterschiedlichen Wissenschaftlern<br />

durchgeführt.<br />

Viele dieser Arbeiten benutzen den P-Wert als Unterscheidungsparameter. Dieser ist nach<br />

Ansicht des Autors nur bedingt aussagekräftig, was in einem späteren Kapitel nachgewiesen<br />

wird. Der P-Wert wird als Maß für die Entropie des vermessenen Milieus interpretiert, ohne das<br />

diese Behauptung bisher stichhaltig bewiesen worden wäre.<br />

1 Im Original: “Fermente”<br />

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